Posts by BlueCool

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    Dementsprechend besteht momentan die Überlegung, die Rampe samt Tragestuhl und entsprechender Halterung zu entfernen, um mehr Arbeitsplatz am Patienten zu haben.

    Das würde ich auf gar keinen Fall machen, da es potentiell mehr Nach- als Vorteile bietet. Auch wenn ihr Vorher ein RTW ohne Tragestuhl hattet, ein Tragestuhl ist etwas echt nützliches. Gerade auch bei nur der Transportstrecke bis zur UHS ist es ein echtes Plus Patienten auch mal sitzend transportieren zu können, mal ganz davon abgesehen dass es ggf. doch mal zu Transporten außerhalb dieses Einsatzbereichs kommt (z.B. KatS; Evakuierung;...). Obendrein ist es eine sehr feine Sache, Kleinigkeiten ohne die Trage abarbeiten zu können.
    Zu bedenken ist auch, dass die Benutzung einer Trage immer einen größere Aufwand zur Nachbereitung bedeutet, wie bei einem Tragestuhl.

    Hat jemand Vorschläge zwecks Material oder Bilder von Eigenumbauten?

    Wendet euch wie schon vorgeschlagen an den Hersteller des Fahrzeugs und lasst unbedingt eigenmächtige Umbauten, auch wenn das Fahrzeug nicht mehr den EN1789 entsprechen muss! Das Fahrzeug und seine Ausbauten muss / sollte jährlich fachgerecht geprüft werden und hier könnten bei einem nicht sachgerechten Umbau erste Probleme auftreten. Ganz davon ab wird man sich im Schadensfall (z.B. bei einem Unfall) die Frage gefallen lassen müssen ob es sich um sach- und fachgerechte Umbauten handelt, was zur extremen rechtlichen Problemen führen kann und auch finanziell recht heikel ist.

    wobei dann aufgrund des Einsatzgebietes mehr auf Trauma (Wundversorgung, Immobilisation) eingegangen werden soll als auf internistische Sachen.

    Irgendeinen Schwerpunkt zu setzen finde ich in dem Fall schwierig, da man selbst bei eurem Einsatzgedanken doch auf zahlreiche internistisch erkrankte Patienten trifft und ein richtiges spezialisieren auf Trauma übertrieben wäre. Etwas mehr Verbandmaterial, ja ok, aber so richtige Traumaversorgung? Zur richtigen Traumversorgung gehört einiges dazu, was 1. viel Geld kostet; 2. zu nahezu 90% nur abläuft und 3. echt trainiert werden sollte.

    Lieber haben und nicht brauchen, als brauchen und nicht haben.

    Da spricht ein ganzes Stück weit auch nichts dagegen, nur sollte es sich eben an der breiten Masse orientieren und nicht an einigen wenigen oder irgendwelchen glücklichen Zufällen.
    Mal ganz praktisch, NotSan & RettAss die intubieren (können) werden immer weniger und von den freilaufenden Ärzten (also denen die nicht im Krankenhaus oder so arbeiten) trauen es sich auch nur die wenigsten zu bzw. beherrschen es. Ein Larnyxtubus zu legen ist sicher nicht "so cool" wie zu intubieren, dafür ist es schnell; einfach und neben den NotSan / RettAss dürfen / beherrschen es auch RettSan und in Teilen Feuerwehrsanitäter bzw. ähnlich ausgebildete Kameraden.

    Sagen wir mal so: in ca. 50% der Fällen ist das so. In den anderen sind wir teilweise 5-10 Minuten vor dem RTW an der Einsatzstelle.

    5-10 Minuten sind keine Zeit, das ist im Prinzip ein Wimpernschlag. Selbst wenn die 5-10 Minuten nach erkunden; beurteilen; handeln übrig bleiben ist das keine Zeit, andernfalls wird diese Zeit noch minimiert. In den ersten 5-10 Minuten ist man in aller Regel gut ausgelastet, wenn man ein ordentliches xABCDE durchführt; erste Werte erhebt und eine ordentliche Anamnese betreibt. Abgesehen von irgendwelchen hochdramatischen Einsätzen (z.B. Reanimation; massives Trauma;...) braucht man dann in aller Regel als Ersthelfer kein großes Equipment, denn der Großteil ist und bleibt halt das Standardtagesgeschäft (z.B. Kreislaufschwäche; mal was neurologisches oder eine V.a. Fraktur).



    Bezüglich Rucksack schau dir einfach mal an, was ich bereits verlinkt habe. PAX ist gut, aber leider oftmals doch viel zu teuer und gerade für diesen Einsatzzweck.

    Um es kurz und bündig zu sagen: Uff!
    Beim dem angedachten Anwenderkreis wird es einem schwindelig, mal ketzerisch gefragt: Ist vielleicht auch noch eine Kaserne oder ein Krankenhaus in der Nähe dessen Personal im eventuellen Fall damit arbeiten soll?


    Mal ganz klassisch betrachtet sollte sich ein vorgehaltener Rucksack an seinem aktuellen tatsächlichen Aufgaben- und Anwendergebiet orientieren, nicht an irgendwelchen Zuständen die vor Jahren mal aktuell waren und oder Zufallssituationen.
    Betrachte ich mir die Lage von außen, dann kommt bei mir die Frag auf ob wirklich immer einer der NotSan/RettAss vor Ort ist und wie oft tatsächlich ein relevanter Zeitvorteil (>10 Min) gegenüber dem Rettungsdienst besteht?
    Das man einen Rucksack größer nimmt und mit mehr bepackt, wenn man viele Anwender hat die damit umgehen können (hier explizit NotSan/RettAss) und tatsächlich oftmals ein relevanter Zeitvorteil vorliegt keine Frage. Doch aktuell stützt sich das Ganze auf alte Zustände die nicht mehr aktuell sind und Annahmen die zumindest in Teilen fragwürdig sind. Als beispiel ist ganz klar die Frage zu stellen ob sich ein zufällig dazu kommender Arzt tatsächlich zutraut zu intubieren bzw. in wie vielen Fällen das überhaupt notwendig ist? Auch ist die Frage ob eine dazu kommende BF mit RD-Personal (meist überwiegenden RettSan) tatsächlich auf euer Material zurückgreift oder ob diese nicht viel eher auf das selbst mitgeführte Material zurückgreifen?
    Auch ist der Punkt wie viel Zeit gilt es bei den kritischen Fällen zu überbrücken? Gerade in einem System mit FF und hauptamtlichen Rettungsdienst im Ort dürfte nur in sehr wenigen Fällen wirklich Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu überbrücken sein, in vielen Fällen dürfte der Rettungsdienst vor der Feuerwehr vor Ort sein bzw. mit dieser Eintreffen. Einen erheblichen Zeitvorteil und auch Sinn des Rucksacks sehe ich weit abseits seines aktuellen Einsatzzwecks, der Rucksack macht vor allem dann einen Sinn, wenn die Feuerwehr außerhalb von klassischen Einsätzen aktiv ist. Bei Ausflügen; Festen; Bewegungsfahrten oder auch BSD ohne San-D. kann damit sinnvoll gearbeitet und auch echt etwas erreicht werden. Die Frage die sich hier dann stellt ist aber wieder die selbe wie oben, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit einen rettungsdienstlichen höher qualifizierten Helfer dabei zu haben bzw. durch Zufall einen dazu zu bekommen? Vor allem ist auch hier wieder die klassische Frage, ob eine hochgerüstete Ausrüstung für die Standardfälle (mal ein Pflaster; mal Kreislauf;...) notwendig ist?

    Bei der Auflistung an Material im Vergleich zum vorhandenen Personal und der vorhanden Infrastruktur ist für mich das Zugangsmaterial fraglich, denn rein vom Ding her dürfen nur 2 Personen einen Zugang legen und die sind bis zum Eintreffen des Regel-RTW sicher noch mit xABCDE; ggf. Bodycheck; erheben erster Werte und Anamnese beschäftigt. Ansonsten finde ich im Verhältnis die Intubation für sehr verzichtbar, hier würden ein Larynxtubus Set ob der potentiell breiteren Anwendermasse für besser erachten. Zu hinterfragen wäre auch ob man die Ausrüstung um Wendeltuben mit Gleitmittel ergänzt, hier sollte man die potentiellen Anwender (NotSan & RettAss; ggf. RettSan) nach ihren Vorlieben Fragen.


    Das Material vorzuhalten damit ggf. der Rettungsdienst und oder ggf. ein Arzt hiermit arbeiten kann halte ich für so gut wie gar nicht sinnvoll, denn der Rettungsdienst verlässt sich in aller Regel eher auf sein Material und die Chance zufällig ein Arzt vor Ort zu haben dürfte auch eher gering sein. Obendrein sind ggf. sowohl der Rettungsdienst und vor allem auch ein zufälliger Arzt am Anfang auch einige Zeit beschäftigt, siehe oben. Sollte es dann mal wirklich relevant länger dauern, dann müsste man auch sicher stellen, dass "mehr" möglich ist. Zu diesem mehr können dann Medikamente; Sauerstoff und vieles mehr gehören.
    Das Material muss ja nicht auf ein absolutes Minimum zusammengestrichen werden, es sollte aber sinnvoll auf die Zielgruppe (Angehörige FW & mit kurzer Arbeitszeit (>15 Min)) ausgelegt sein. Sinnvoll ist aus meiner Sicht der Wegfall der oben schon genannten Sachen, man kann dabei auch über den Sinn und Zweck des Notfallbeatmungstuch diskutieren. Sinnvolle Ergänzungen wären aus meiner Sicht: 2-4 Cool-Pack (einweg!); SamSplint ("Aluschiene"); HWS-Schiene ("Stifneck"); Larynxtubus-Set (s.o.); Aluderm-Verbandtücher (verschiedene Größen); Traubenzucker; ggf. 2-4 Wärme-Pack; mind. 2 Rettungsdecken und ggf. ein Fingerpulsoximeter.

    Persönlich für gut für einen relativ "wenig" genutzten Bereich empfinde ich diesen Rucksack, im OV verwenden wir die kleinere Version und sind echt zufrieden damit.
    Alternativ zumindest empfehlenswert zum Ansehen ist der Rucksack von Fleischhacker, hier verwenden wir die Air light Version im OV und diese mach einen wirklich guten Eindruck.


    Generell haben wir in unserem Notfallrucksack auch alles Material was für den kleinen Einsatz notwendig ist im Außenfach gelagert, so dass nur bei einer Eskalation der Rucksack geöffnet werden muss. Das System fahren wir jetzt schon einige Zeit und es wird wirklich gut angenommen und hat sich bewehrt. Die Bestückung des normalen Notfallrucksacks orientiert sich bis auf eine Ausnahme eher an dem Wissen und Können eines San, wie an der Ausstattung für einen RD Notfallrucksack. Solltet ihr in den Feuerwehr nicht über einen erheblichen Anteil an RD-Personal verfügen und oder einen erheblichen Zeitvorteil gegen über dem Rettungsdienst haben (>10 Minuten eher > 15 Minuten), dann würde ich empfehlen sich eine andere Norm als Grundlage für die Ausstattung zu suchen und diese ggf. noch etwas anzupassen.

    3. Die extrem niedrige Arbeitshöhe im Auto, das geht schon in die Knie wenn man da mal einen Zugang legen möchte oder sonstiges. Dafür gibts aber wohl einen Tisch der nur meist nicht dazugekauft wird aufgrund von Kosten.

    Die Powerload kommt halt aus einem Land in dem Tragetische so gut wie unbekannt sind, daher die Einschränkungen im Bezug auf die Höhe und Co. Trotz entsprechender Verbreitung der Trage bei uns und der Gewohnheit mit einem Tragetisch zur arbeiten hat bislang leider nur ein! Anbieter ein Tragetisch für das System entwickelt, auf Grund des "Wo anders gehts auch ohne!"-Denken und der Kosten kann dieser sich leider nicht / nur schwer auf dem Markt etablieren.


    Bezüglich dem Zugang muss ich sagen, dass hier dringend ein Umdenken erfolgen sollte. Unsere aktuelle Generation an RTW hat einen Tragetisch und eine normale Stryker, trotz der Tatsache einer bequemen Arbeitshöhe lege ich fast ausschließlich im sitzen den Zugang. Der Umstieg vom stehen zum sitzen war ungewohnt und auch etwas schwierig, tatsächlich bietet mir die geänderte Arbeitsweise aber mehr Komfort und auch bei der Durchführung hat die Sicherheit ein erheblichen Zugewinn erfahren. Auch wenn der Patient bei Powerload ohne Tragetisch niedriger liegt, ich bin mir sicher, dass man mit einer geänderten Arbeitsweise auch damit gut umgehen kann.
    Ein Vorteil der niedrigeren Höhe im Fahrzeug ist aus meiner Sicht übrigens, dass man den Patienten besser sieht und man es auch bei einzelnen Maßnahmen etwas einfacher hat.

    Bei uns fand der Vergleich zw. dem Stryker-Stuhl mit und dem ohne Raupe statt, daher die Aussage bezüglich dem Mehrgewicht. Im Vergleich zu einem richtigen Tragestuhl schneidet der Stryker-Stuhl mit Raupe tatsächlich besser ab beim Gewicht.
    An der Raupe beim Stryker-Stuhl blieben einige beim Tragen hängen bzw. stießen des öfteren daran an. Könnte man die Raupe mit wenigen Griffen demontieren, dann gäbe es das Problem so sicher nicht.

    In Baden-Württemberg werden diese Kosten nicht getragen, dass heißt hier muss der Rettungsdienst Kreisverband, etc. die Kosten für die Trage komplett selbstständig tragen,

    Die fehlende Kostenübernahme gibt es nicht nur in BW, dieses Problem gibt es nahezu Bundesweit.
    Trotz der fehlenden Kostenübernahme bekommen es dennoch einige Rettungsdienste hin zeitgemäßes Material außerhalb der Kostenübernahme zu finanzieren, das kommt letzten Endes nicht nur den Patienten zu gute, sondern eben auch dem Halten und Akquirieren von neuem Personal. Über die Haltung; Gesundhaltung und die erfolgreiche Akquirierung von neuem Personal lassen sich mehr Kosten einsparen, wie durch das festhalten an gewohntem. Gerade in der aktuellen Zeit übersteigen die Konventionalstrafen schnell ein vielfaches der Kosten für elektrohydrauliche Tragen; zeitgemäße Einsatzmittel und vieles andere.

    Solange Mitarbeiter bei Roll-In-Tragen sich nicht an die entsprechenden Dienstvorschriften halten und die Trage auf beiden Seiten jeweils zu zweit hochheben,

    Deine Sichtweise ist eine Sichtweise und auch eine nicht unberechtigte. Tatsächlich gibt es entsprechende Vorschriften nicht einheitlich und obendrein gibt es zahlreiche Situationen in denen man die Trage nicht zu zweit auf einer Seite hochheben kann.
    Selbst wenn es die Situation zulässt die Trage zu zweit hoch zu heben und der Mitarbeiter es anders macht, selbst dann kann man ein Fehlverhalten nicht als Gegenargument für etwas nehmen in dem er diese Gelegenheit gar nicht mehr hat. Gerade wenn man das Fehlverhalten der Mitarbeiter bemerkt und es durch Anweisungen/Vorschriften/Schulungen nicht genehmigt bekommt, gerade dann sollte/muss man die Gelegenheit nutzen dies anderweitig abzustellen.

    Was sind denn eure Meinungen über die Tragestühle mit Raupen für den Treppenbereich?

    Wir verwendeten eine Fahrzeuggeneration lang die von sb-modder verlinkten Stühle, leider konnten diese sich nicht durchsetzen. Inzwischen haben wir auf dem KTW einen ankoppelbaren Treppensteiger zur Entlastung der Mitarbeiter. Trotz der lange Zeit am Markt mussten wir leider feststellen, dass beide System nur schlecht angenommen werden und das liegt überwiegend an den Problemen im Alltag.
    Beim Stryker Stuhl ist das erhebliche Zusatzgewicht beim Tragen ein deutlicher Mangel, ebenso ist beim reinen Tragen rasch der Teil mit der Kette im Weg. Kann man den Stuhl mit Raupe einsetzen, dann ist er wirklich gut und bietet dem Patienten auch einen deutlich höheren Komfort. Wie aber sb-modder schon schrieb, bei kurvigen Treppenhäuser kann es schwierig werden, ebenso sollte man die Raupe auch tunlichst bei hochwertigen Holztreppen oder Treppen mit geklebten Treppenteppich nicht benutzen.
    Der elektrische Steiger ist in Standardsituationen eine echter Erleichterung, auch kommt er besser mit kurvigen Treppenhäusern zu recht, wie der verlinkte Stuhl von Stryker. Nachteilig erweist sich das System ob der Problematik mit dem Laden bzw. der Elektrik, hier kommt es gerne zu Fehlern und oder Ausfällen. Auch bei der Nutzung an sich läuft es nicht ganz rund, denn der Steiger ist nicht gerade flott und damit braucht man teilweise erheblich mehr Zeit.

    Gibt es da irgendwelche Mechanismen, dass die Trage dann manuell bedient werden kann?

    Diese Probleme wurden vom Hersteller bedacht und auch relativ gut gelöst. Das von helpB1 gepostete Video zeigt einige der häufigsten Probleme und die entsprechenden Lösungen für die Styrker Trage recht gut. Richtig problematisch ist hier am ehesten der komplette Ausfall von Trage und "Schienensystem", alles andere lässt sich aus meiner Sicht ohne großen (Kraft-)Aufwand gut lösen.

    Zweitens auch hohe Anschaffungskosten (Folgekosten),

    Ein Argument welches so sicher vor ca. 10 Jahren und mehr gut vertretbar war, heute kann und darf man so nicht mehr Argumentieren. Erleidet ein Mitarbeiter ein "Rückenleiden" welches auch durch die Tätigkeit beim heben/tragen begünstigt/verursacht wird, dann kommen nicht unerhebliche Kosten und Probleme auf den Betrieb zu. Gerade in Zeiten eines echten Personalmangels gilt es nicht nur die relativ günstigen Ausfallkosten des Mitarbeiters zu beachten, sondern auch ggf. zu zahlende Konventionalstrafen welche beim Ausfall eines Fahrzeuges zum tragen kommen. Auch zu beachten sind die relativen Kosten welche durch eine fehlende Wettbewerbsfähigkeit beim werben um Personal entstehen, hier muss man sich ggf. andere mehr oder minder kostenintensive Bemühungen einfallen lassen.

    da Reparaturen meist nicht mehr selbst gemacht werden können/dürfen.

    Ähm...naja, also so wirklich selber reparieren sollte heute eigentlich kaum noch möglich sein. In aller Regel dürfen wirkliche Reparaturen nur noch durch autorisierte Fachkräfte durchgeführt werden, dass wird nicht nur durch die Hersteller, sondern meist auch durch das QM gefordert. Wirkliche Einsparungen durch einfachte Technik und Selbstreparaturen fallen damit eigentlich raus.

    Daher überlegt man bei uns eher einen neuen Tragetisch mit Einzughilfe anzuschaffen.

    Ein entsprechendes System sieht nett aus, ist aber keine Alternative zu einer elektrohydraulischen Trage. Beim Tragetisch mit Einzughilfe fehlt im Gegensatz zur elektrohydraulischen Trage die Entlastung des Mitarbeiters beim Heben und Senken der Trage und gerade das Heben ist eine echte Belastung. Auch kann man durch die verschiedenen Aufnahmen bei der Powerload fast immer große Teile des Equipments auf der Trage verlastet werden, auch das entlastet den Mitarbeit und seinen Rücken erheblich.

    Ein dickes Pro geht dabei an die alte Trage, denn dort kann man ja die bekannte eine Raste nach unten gehen, um so wendiger auf den kleinen Rollen zu sein.

    Gerade im Bezug auf die Powerload kann ich die Argumentation nicht nachvollziehen. Die Powerload hat 4 komplett drehbare Räder und kann zusätzlich erheblich verkürzt werden, damit sollten im Bezug auf die Wendigkeit mehr Einsatzstellen erreichbar sein, wie mit einer herkömmlichen Trage.
    Nachteilig bei der Powerload sind eigentlich nur zwei Punkte, 1. kann man das Oberteil nicht abtrennen (Problem bei Rettungen mit der DL) und 2. das größere Gewicht welches beim überwinden von Stufen/Kanten ggf. zu heben ist.

    Je nach örtliche Struktur kannst du den Schulabschluss an einer Berufsfachschule oder einer anderen staatlichen Schuleinrichtung nachholen, wenn du es rein privat machst. Nimmst du etwas Geld in die Hand ist es auch möglich den Schulabschluss über die Volkshochschule oder ähnliches zu machen. Ansonsten kann dir auch hier evt. das Arbeitsamt eine Hilfe sein, dann landest du aber mit einer hohen Wahrscheinlichkeit wieder in einer Bildungseinrichtung die eine Kooperation oder ähnliches mit dem Arbeitsamt oder nachgeschalteten Strukturen hat.


    Je nachdem wie du an die Sache ran gehst kann es sein, dass du im Vorfeld einen Test machen musst indem du deine grundsätzliche Qualifikation zur Teilnahme beweißen musst.


    Aber nochmal, versuche in erster Linie es irgendwie hinzubekommen die angefangene Ausbildung zu beenden. Eine durchgezogene Ausbildung mit einem mittelmäßigen Abschluss ist immer noch um Welten besser, wie eine abgebrochene Ausbildung. Bei einer abgebrochenen Ausbildung hast du immer ein Makel in deinem Lebenslauf und du wirst dich da ggf. auch erklären müssen, schlechte Leistungen und Stress mit dem Chef machen sich da als Begründung gegenüber einem evt. neuen Arbeitgeber immer extrem schlecht.

    Betrachte dir mal was sich da alles bewirbt. ;)
    Ein Großteil der Bewerber für die Notfallsanitäterausbildung wird durch mangelnde Qualifikation und oder die Absicht später zu studieren für Arbeitgeber uninteressant. Zwar bleiben am Ende dann doch noch einige interessante Bewerber übrig, aber da geht auch um eine Ausbildungsstelle und nicht um eine Stelle für Fachkräfte. Schaust du jetzt in den Bereich der Feuerwehren und der Ploizei bzw. vergleichbarer Institutionen, dann wirst du auch hier feststellen, dass es zwar augenscheinlich genug Bewerber gibt und trotzdem aus Sicht der Arbeitgeber der Markt nur wenig tatsächlich qualifizierte Bewerber bietet.

    Auch ich gebe mal mein Senf dazu, da es hier um ein recht wichtiges Thema geht.


    Zunächst solltest du unbedingt nochmal ein Gespräch mit deinem Chef und deinem Klassenlehrer der Berufsschule suchen. Das oberste Ziel muss es sein, dass du die Ausbildung erfolgreich beendest. Auch wenn es von dir ggf. einiges mehr an Engagement erfordert, die abgeschlossene Ausbildung ist allgemein für deinen beruflichen Werdegang wichtig und kann auch nicht "durch ein gutes Arbeitszeugnis" ausgeglichen werden. Im Prinzip weiß heute jeder Arbeitnehmer und Arbeitgeber, dass ein Arbeitszeugnis nichts auch nur verschlüsselt negatives enthalten darf, da es eben dem Arbeitnehmer schadet und dieser sich dann bis zur Zufriedenheit ein immer wieder besseres "einklagen" kann. Aus eben diesem Grund ist heute selbst ein "sehr gutes" ein Arbeitszeugnis kaum noch etwas Wert.


    Mit dem Hauptschulabschluss alleine wirst du abgesehen vom ehrenamtlichen Bereich der HiOrg kaum Chancen auf eine wirkliche "Karriere" haben, da eben meistens mindestens ein Realschulabschluss gefordert wird. Auch wenn der Markt an Bewerber für die HiOrg relativ leer gefegt ist, unter den Bewerben gibt es genug mit Realschulabschluss und vor allem auch Abitur um eben Personen mit einem Hauptschulabschluss und ggf. Ausbildung relativ einfach ablehnen zu können. Daraus ergibt sich für dich, entweder die jetzige Ausbildung doch noch retten und fertig machen oder du siehst zu, dass du noch deine mittlere Reife / deinen Realschulabschluss nachholst. Mit dem Realschulabschluss könntest du deine Situation erheblich verbessern, denn damit wirst du bei einem Überschuss an Abiturienten für den Arbeitgeber doch etwas interessanter. Außerdem kannst du das Problem umgehen, dass du mit 17 oder knapp 18 Jahren bei den klassischen HiOrg in den Bereichen die dich wirklichen interessieren kaum eine FSJ-Stelle bekommst. Das finanzielle Problem mit dem Führerschein müsstest du dann versuchen über einen Nebenjob zu lösen und oder versuchen diesen über das Arbeitsamt finanziert zu bekommen.


    Solltest du wirklich keine Möglichkeit haben deine Ausbildung zu retten, dann wirst du dich gezwungener Maßen beim Arbeitsamt als arbeitssuchend melden müssen und das am besten jetzt schon! Beim Arbeitsamt wirst du je nach Einschätzung der Situation Angebote für eine Jobs ohne notwendige Ausbildung erhalten, für Beruffindungsmaßnahmen oder für beruflich qualifizierende Maßnahmen. Letzteres mündet nicht selten in einer Ausbildung auf Grundlage eines Vertrages zw. Arbeitsamt o.ä. und eben lokalen Trägern, wobei diese Maßnahmen meist keinen guten Ruf genießen und darin viele junge Personen landen, die aufgrund ihrer Vorbildung; ihres Lebenslaufes oder ihrer sozialen Einordnung sonst kaum eine Chance auf ein Ausbildung auf dem normalen Weg haben.
    Während der Zeit in der du Arbeitssuchend gemeldet bist wird man auch einiges von dir fordern, denn das oberste Ziel ist dich wieder in Arbeit zu bekommen. Konkret heißt das, du musst dich auf zig Stellen bewerben für die man keine Ausbildung braucht und auch auf so gut wie jede Ausbildungsstelle. Vom Amt wirst du bis zu X Bewerbung und evt. auch entsprechende Reiskosten ersetzt bekommen, aber nicht alle. Solange du direkt beim Arbeitsamt gemeldet bist und diese für dich zuständig sind wirst du Arbeitslosengeld bekommen und danach "Hartz4". "Hartz4" bekommst du aber nur dann, wenn du tatsächlich darauf angewiesen bist und man nicht z.B. deine Eltern für die Finanzierung deines Lebens belangen kann. Im letzten Fall kann es zu keiner bzw. nur zur Teilzahlung der entsprechenden Summe kommen.


    Gerade wenn du wirklich zur Polizei; zum Zoll oder der Feuerwehr willst musst du dich dringend intensiv vorbereiten, denn du musst dich im Einstellungstest gegen viele tlw. hochqualifizierte Bewerber durchsetzen. Auch der Personalmangel bei den entsprechenden Stellen schafft kein Bonus. Du wirst beim Einstellungstest gerade im schriftlichen Teil schon ordentlich gefordert und hierauf solltest du dich unbedingt vorbereiten, zu empfehlen ist hier das Training mit entsprechenden Büchern und ggf. auch das absolvieren von entsprechenden Qualifizierungsmaßnahmen an einer Volkshochschule oder ähnlichem. Auch wirst du dich sportlich auf den Test vorbereiten müssen und je nach Kondition sicher 1/2 - 1 Jahr dafür trainieren müssen.
    Mit nur einem Hauptschulabschluss (und auch noch einem zum mittelmäßig gehenden) und einer abgebrochenen Ausbildung wirst du im Stapel der Bewerber selbst als volljähriger kaum eine Chance haben.

    Hier ging schließlich die gesamte Unfallenergie in den Koffer und nicht in die Einsatzkräfte.

    Genau dieses Argument und das der schwere eines anderen Koffers werden doch sehr häufig in der Diskussion um Alukoffer oder nicht angeführt. Sicher hat hier der Koffer alle Energie aufgenommen und durch Zerstörung abgeleitet und das lässt wenig "Restenergie" übrig. Doch was nutzt es mir, wenn der Koffer die Energie aufnimmt und "umwandelt", wenn ich weiteren verlauf ungeschützt im Fahrzeug sitze oder durch freiwerdende Teile eine neue und ggf. noch größere Gefahr für mich entsteht?
    Für mich stellt sich hie die Frage, ob bei einem schwereren Koffer im Gegensatz zur Annahme vieler nicht "einfach" der Ast nachgegeben hätte? Auch vermute ich, dass es durch einen Alukoffer zwar weniger Energie direkt abgeleitet worden wäre, die Insassen aber trotzdem glimpflich davongekommen wären. In diesem Zusammenhang ist nämlich anzumerken, dass sich eben nicht automatisch jede Restenergie 1:1 auf den Insassen überträgt und damit fatal auswirkt.

    Ich habe grade das Gefühl das du der Meinung bist das alle außer dir nach dem FAST Test ohne werte zu nehmen einfach losfahren.

    Nein, das Gefühl habe ich nicht. Aber ich habe massiv das Gefühl, dass sich von vielen auf den positiven FAST-Test gestürzt wird und die Vitalwerte....ja....also...die werden halt als nicht gut hingenommen und eingetragen. Ein entsprechendes Verhalten ist bei einem Laien durchaus tolerierbar, bei Fachpersonal aber nicht. Fachpersonal hat eben mehr Fachwissen und mehr Kompetenzen wie ein Laie und deshalb kann und muss ich von diesem im Bezug auf Diagnose und Behandlung mehr erwarten.


    Zum Thema StrokeUnit und Innere:
    Alle von mir angeführten Kliniken die eine StrrokeUnit haben, haben auch eine Innere Abteilung. Allerdings ist es je nach Klinik so, dass zw. diesen Abteilungen tlw. km liegen. Auch ist es so dass es durchaus vorkommen kann, dass die StrokeUnit Kapazitäten hat und die Inner nicht oder auch Umgekehrt. Als Münchner der IVENA kennt solltest du das Spiel mit der Abmeldung einzelner Abteilungen und den daraus entstehenden Problemen kennen.

    Hier steht klipp und klar, dass der Verdacht eines Schlaganfalles alleine den unverzüglichen Transport in eine entsprechende Klinik erfordert.

    In der Leitlinie steht klipp und klar, dass der Patient in eine Klinik mit einer StrokeUnit gefahren werden soll. Es steht hier aber auch, dass der Patient nicht sofort auf eine StrokeUnit gefahren werden muss und das eben genau aus den Gründen, die ff-hamburg und ich angeführt haben. Auch steht in den Leitlinien, dass Fachkräfte auffällige Befunde frühst möglich bekämpfen sollen um eben weiteren Schaden abzuwenden bzw. zu minimieren und "falsche" Strokes möglichst zeitnah zu demaskieren.

    Nun möge bitte jeder für sich alleine entscheiden, was er mit einer Dame macht, die eine faziale Parese, eine Hemiparese sowie eine Aphasie

    @Dr. Green
    Auch hier argumentierst du wieder nur mit der halben Wahrheit bzw. den halben Fakten und das verfälscht eindeutig und massiv die Fakten. Erstes unterschlägst du den niedrigen Blutdruck und die Möglichkeit einer Aortendissektion und zweitens unterschlägst du die Fakten Exsikkose + niedriger RR, welche in Kombination einen positiven FAST-Test ohne Vorliegen eines Schlaganfalls stehen können. In beiden der erwähnten Fällen wäre der Patient in einer StrokeUnit nicht schlecht aufgehoben, würde aber unnötig dort ein Bett blockieren. Zu guter letzt unterschlägst du leider auch hier wieder, dass wir schon Zeit durchs Telefonat "vertrödelt" haben und wir in diesen 5 Minuten noch alles zusammenpacken und die Patientin ans Auto bringen müssen. Es ist und bleibt so, die Patientin ist am Ende noch in der Wohnung und das Equipment bzw. zumindest ihr Zeug noch nicht gepackt und das kostet beides mehr Zeit als nur 30 Sekunden.
    Aber auch hier gerne nochmal, hat die Patientin nur die drei von dir angegebene Befunde und diese sind frisch, dann fahre ich die Patientin selbstverständlich und ohne größere Verzögerung am besten direkt in eine StrokeUnit-Aufnahme.

    Jemand der durch den Rettungsdienst undiffenziert in eine StrokeUnit-Aufnahme gefahren wird und bei dem am Ende herauskommt, dass eine Leitlinien gerechte Behandlung eine andere erkennbare Ursache erfolgreich bekämpft hätte, der ist auf der StrokeUnit einfach falsch aufgehoben. Jemand mit imposanten Fieber; einer gut erkennbaren Exsikkose; einer Hypoglykämie oder oder oder, gehört einfach vor Ort schon antherapiert und differenziert einem Krankenhaus zugewiesen. Ein solcher Patient kann bei entsprechender Besserung in einer internistischen Notaufnahme eines Krankenhauses mit Teleradiologie und oder StrokeUnit im Hintergrund besser aufgehoben sein, wie auf einer reinen StrokeUnit-Aufnahme. Ein Patient der nur ein positiven FAST-Test hatte wegen z.B. einer Exsikkose; Fieber oder einer Hypoglykämie ist auf einer StrokeUnit-Aufnahme einfach falsch. Ähnlich sieht es übrigens mit der undiffernzierten Zuweisung von Drehschwindel = HNO aus, denn der Patient mit plötzlichem Schwindel und Sehstörung ist trotz negativem FAST-Test ggf. eben doch eher ein Patient für die StrokeUnit und nicht für die HNO. Auch hier gilt, man ist ein professioneller Helfer und deshalb muss man genauer nach Ursachen forschen und diese ggf. Bekämpfen wie ein Laie, genau dafür hat man doch eine entsprechende Aus- und ggf. sogar Weiterbildung gemacht.


    Wenn du schon kleinlich wirst, der FAST-Test ist kein Hinweis für ein Apoplex, sondern weißt nur auf ein oder mehrere neurologische Defizite hin. Für den Laien ist es "der Hinweis" für einen Apolpex, für den Profi aber nur ein Hinweis auf ein neurologisches Defizit woraufhin er nach Ursachen suchen muss.


    Man muss aus einem positiven FAST-Test seine Konsequenzen ziehen, als Rettungsdienst muss man aber in diesem Zusammenhang auch andere Auslöser für einen entsprechend positiven Test auf dem Schirm haben und wenn möglich auch anbehandeln. Dieses Vorgehen nutzt nicht nur dem Patienten, es verkürzt auch die klinischen Diagnostik und ist ein Leitlinien gerechtes vorgehen. Das reine Erkennen und Behandeln (= reines load and go) des positiven FAST-Test stellt gerade bei eindeutigen Möglichkeiten für einen "Fremdverursacher" (z.B. Exsikkose; Hypoglykämie; Fieber) und steigender medizinischer Qualifikation ein nicht Leitlinien gerechtes handeln und ggf. eine Patientenschädigung da.

    Wir melden fragen die Kapazitäten in aller Regel über einen 6 stelligen Code an und melden damit auch gezielt an. Dieses System basiert auf einer Internetplattform für das gesamte Bundesland und die Kliniken haben die Möglichkeit bei einer überlaufenen Aufnahme; bei einem Bettenengpass oder Geräteausfall (z.B. CT) einzelne Fachabteilungen abzumelden. Ist eine Fachabteilung abgemeldet, dann lässt sich über die Internetplattform nur nach einem persönlichen Gespräch mit Zusage der Übernahme der Patient zuweisen. In aller Regel lohne sich gerade bei Krankenhäusern außerhalb des eigenen RD-Bereiches anrufe bei abgemeldeten Einrichtung kaum, erst recht für nicht Ärzte.
    Betrachtet man nun, dass sich über dieses System "relativ" einfach die Häuser bzw. Fachabteilungen abmelden können, dann merkt man auch sehr schnell wie ein "undiffernzierte" Zuweisung zum Problem wird.Gerade bei wirklichen Spezialabteilungen (z.B. auch StrokeUnit) wird eine "zugemüllte" Aufnahme die sich abmeldet rasch zum Problem und das auch für den Rettungsdienst (mehr Telefonate oder lange Transportwege).
    Auch wenn fehlende Betten nicht das Problem das Rettungsdienstes sind, geht man undifferenziert vor, dann hat man bald ein Problem für den Patienten und für sich. Das Problem für den Rettungsdienst ist in dem Fall, dass man selbst mit Bagatellen oder Fragwürdigen fällen auf einmal ziemlich lange unterwegs ist und oder das man eindeutige bzw. kritische Fälle nicht (zeitnah) versorgt bekommt. Gerade letzteres kann wegen den im Rettungsdienst doch eingeschränkten Möglichkeiten zum echten Problem werden und auch für den Patienten mit einer größeren Schädigung (z.B. erhöhtes Komplikationspotential; längere Genesungsdauer;...) enden.

    Wo ist das Problem? Ob jemand auf Stroke kommt oder nicht entscheidet nicht der Rettungsdienst, sondern der Aufnahmearzt/Neurologe in der ZNA.

    Du gehst hier von lokalen Gegebenheiten aus, welche leider nicht auf ganz Deutschland übertragbar sind.
    Wie gesagt gibt es in den aller wenigstens Kliniken eine Notaufnahme für alle Fachabteilungen und daraus ergibt sich, dass man Patienten mit V.a. Stroke ganz automatisch in eine eigene Notaufnahme fahren muss und ggf. schnell (unnötig) Betten blockiert. Auch ist es so, dass in vielen Kliniken für jeden V.a. Stroke-Patienten erst mal gedanklich ein Bett "gesperrt" wird und damit nur so viele Patienten angenommen werden, wie es freie Betten auf der StrokeUnit gibt.
    Aus der oben beschriebenen Problematik (getrennte Notaufnahmen) ergibt sich auch, dass man nicht einfach einen Patienten mal eben zu den Internisten rüberschieben kann. In der Regel ist es viel einfacher für einen interistischen Patienten ein neurologisches Konsil zum Ausschluss Apoplex o.ä. zu bekommen, als einen Patienten ohne Stroke von einer entsprechenden Aufnahme in ein internistisches Bett zu bekommen. Im ungünstigsten Fall braucht es dafür eine sehr zeitaufwendige Sekundärverlegung und da internistische Patienten nicht so lukrativ sind wie Apoplex-Patienten wird die Betten suche da manchmal echt zum Abenteuer.

    Seit ihr eine Klinik mit Stroke Unit angefahren?

    Wir sind den Patienten in ein Krankenhaus ohne StrokUnit, allerdings mit Teleradiologie gefahren. Wo er auch gut aufgehoben war und für seine Problematik (kompl. Infekt) auch gut versorgt.


    Da bei uns Stroke-Betten rar sind und tlw. auch länger Fahrzeiten notwendig sind fahre ich Patienten differenziert ins Krankenhaus, d.h. je nach Fall wird ggf. auch das internistische o.ä. Problem in den Vordergrund gestellt und bei der zusätzlichen telefonischen Voranmeldung auf den Ausschluss Stroke hingewiesen. Auch ist bei uns so, dass eben auf Grund der ggf. weiten Transportwege und knappen Kapazitäten Patienten mit Exsikkose; hoch fieberhaften Infekt; Diabetesentgleisung und Co. von den SrokeUnits bis nach der Durchführung einer ersten Behandlung & Diagnostik abgelehnt werden. Begründet wird das Ganze aus den Gründen die unter anderem ff-hamburg angegeben hat und eben auch damit, dass ein positiver FAST-Test noch lange kein Hinweis für einen tatsächlichen Schlaganfall ist. Je höher die medizinische Qualifikation des Anmeldeten ist, umso eher wird erwartet, dass er erstmal soweit möglich die "Randerscheinungen" die eine Apoplexsymptomatik auslösen können auf den Schirm hat und auch "bekämpft".

    Warum haben wir denn präklinische Tests wie FAST?

    Entsprechende Vorgehen haben den selben Sinn und Zweck, wie ABCDE; SAMPLER und Co.. In aller, aller erster Linie geht es darum ein einheitliches strukturiertes Vorgehen zu etablieren. Weit danach geht es darum dieses Vorgehen so runter zu brechen, dass es am Ende evt. sogar ein Laien (wobei man hier auch in verschiedene Level unterteilt) anwenden bzw. umsetzen kann und um eine "einheitliche Sprache". Betrachtet man sich die Möglichkeiten die sich durch das Fachwissen und die technischen Möglichkeit einer Fachkraft ergeben, dann kann und muss man verlangen, dass diese sich nicht nur am FAST festhält.

    Auch wenn die Hypotonie nicht klassisch ist -normalerweise haben wir ja eher eine hypertensive Entgleisung- muss man dennoch in obiger Weise stringent vorgehen.

    Bei einer entsprechenden Symptomatik muss man gezielt vorgehe, d.h. ich muss den Patienten frühzeitig entsprechend behandeln und in eine Klinik mit einer StrokeUnit fahren und sollte dabei die Behandlung auch Leitlinien konform durchziehen. Je näher ich an der StrokeUnit bin, umso eher kann ich auf gewisse Sachen verzichten und je mehr StrokeUnits mit Kapazitäten ich habe, umso eher kann ich auch mal fragwürdige Patienten dorthin fahren. Spätestens, wenn ich aber entsprechend weite Transportwege und oder knappe Betten habe, spätestens dann muss ich schauen ob es nicht auch andere Ursachen geben kann! Fahre ich in einer entsprechenden Situation einfach jeden Patienten mit neuem positiven FAST Test in eine StrokeUnit, dann binde ich mir rasch unnötig lang Rettungsmittel und oder stehle echten Stroke Patienten die entsprechenden Behandlungsmöglichkeiten.



    Im übrigen hatte ich am Anfang dieses Jahres einen Fall mit einer ähnlichen Konstellation (leichte Exsikkose + hohes Fieber + ausgeprägte Apoplexsymptomatik), nach einer entsprechenden Leitlinien gerechten Therapie (Flüssigkeitszufuhr + Senkung des Fiebers) war der Patient bei Eintreffen am KH (nach ca. 35 Min) vollkommen neurologisch unauffällig. Im Nachgang konnte auch kein Stroke festgestellt werden, hier war einzig ein Infekt mit Komplikationen (Exsikkose + hohes Fieber) ausschlaggebend für die Symptomatik. Genau um mit solchen Fällen nicht unnötig die knappe Ressourcen einer StrokeUnit zu belasten und teure Folgeprozesse zu vermeiden empfehlen die entsprechenden Fachgesellschaften eine differenzierte Diagnostik / Zuweisung und bereits präklinisch eine Leitlinien gerechte Therapie.

    Erklärung:
    Eine Patientin im fortgeschrittenen Alter hat mit Sicherheit schon an der einen oder anderen Stelle ein Gefäßplaque, welcher ihr im "Normwertebereich" keine Beschwerden macht. Hat die Patientin in einem mehr oder minder relevanten Bereich des Gehirns eine Stelle mit einem relevanten Gefäßplaque, dann kann es im Rahmen der Exsikkose (durch die "Verdickung" des Blutes und Störungen beim Blutfluss) zu einer schlechteren Versorgung des Gebietes nach der Stelle mit dem Gefäßplaque kommen. Hat die Patientin jetzt eine Exsikkose in deren Folge es zur Hypotonie kommt, dann kann die Versorgung des Gebietes nach dem Gefäßplaque so stark eingeschränkt sein, dass es zu neurologischen Folgeerscheinungen kommt und diese können einem Schlaganfall gleichen.


    Auch wenn es nicht direkt so beschrieben wird, hier (Kontrolle des Flüssigkeits- und Elektrolythaushaltes) kann man nachlesen, dass es bei einer Exsikkose durch die "Verdickung" des Blutes zu einer Art "Thrombus" mit entsprechender Schlaganfallsymptomatik kommen kann. Interessant sind in dieser Leitlinie auch die folgenden zwei Punkte:


    • Eine arterielle Hypotonie sollte vermieden und durch die Gabe geeigneter Flüssigkeiten und/oder Katecholaminen behandelt werden.

    und


    Eames und Mitarbeiter (2002) zeigten, dass die Durchblutung der Penumbra vom mittleren arteriellen Druck abhängig ist. Daher sollten starke Blutdruckschwankungen vermieden und Entgleisungen in beide Richtungen konsequent behandelt werden (Carlberg et al. 1991). .... Ein Zielwert von 180 mmHg systolisch und 100–105 mmHg diastolisch wird für Patienten mit vorbestehendem Bluthochdruck empfohlen (Adams et al. 2007). Patienten, die keinen Bluthochdruck in der Anamnese aufweisen, sollten auf niedrigere Werte eingestellt werden (160–180/90–100 mmHg).


    @Dr. Green:
    Da du so ein Verfechter der Fraktion Apoplexsymptotmatik = Apolplex = StrokeUnit bist mal drei kleine Frage:
    Du hast drei Patienten die vom sozialen Status; den Vorerkrankungen und dem Alter her relativ vergleichbar sind. Patient 1 hat eine Apoplexsymptomatik und einen seit Tagen anhaltenden Infekt der immer weiter auffieberte (aktuelle Temp. um die 40°C); Patient 2 hat eine Apoplexsymptomatik und eine Hypoglykämie; Patient 3 hat eine isolierte Apoplexsymptomatik. Jetzt hast du aber nur ein einziges Bett in einem Krankenhaus mit einer StrokeUnit. Welcher Patient bekommt es und warum? Was machst du mit den anderen Patienten? Gibt es ein oder mehrere Patienten die die Chance haben nach einer entsprechenden Behandlung auch präklinisch ihr Apoplexsymptomatik zu verlieren?

    Exsikkose = zu wenige Blutfluss im Hirn, das kann zunächst zu Schwindel; Benommenheit und Co führen. In Kombination Exsikkose + Folgeerscheinung niedriger RR treten durchaus auch Symptome auf die einem Apoplex gleichen können, das entsteht dann durch eine teilweise Unterversorgung des Gehirns.
    Entsprechendes habe ich schon mehr als nur 2-3x gesehen und genau das wurde auch oftmals als Ursache für eine Apoplexsymptomatik beim älteren Patienten mit Demenz bei entsprechenden Fort-/Weiterbildung angegeben, was vor allem auf die Sommermonate zutrifft. Die Rede ist in diesem Zusammenhang immer von einem transitorischen ischmäischen Apoplex, welcher "nicht zu den klassischen Apoplex zählt" und der nach entsprechender Flüssigkeitszufuhr "beendet" ist.


    Auch hier €dit:
    Zum Beispiel bei RamiLich ist im Beipackzettel auch die entsprechende Symptomatik eindeutig erwähnt, d.h. zu niedriger RR = ggf. Schlaganfallsymptomatik ohne tatsächliches vorhanden sein eines klassischen Schlaganfall (= Schlaganfall durch Embolus oder entsprechende Symptomatik durch Blutung).