Gefährdet die Privatisierung den Rettungsdienst?

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    Schwieriges Thema, einzelne Punkte kann man durchaus nachvollziehen.
    Für mich klingt es bei vielen Punkten des BRK eher danach das man keine anderen Organisationen haben will.


    Das bei einem Mangel an Kräften mit Prämien geworben wird ist nicht neues, das gibt es durchaus auch in Handwerk, Pflege und anderen Bereichen, warum sollte hier der Rettungsdienst eine Ausnahme sein?
    Auch "verschlechtern" sich ja die Hilfsfristen nicht, diese sind gesetzlich vorgegeben und auch der Rettungsdienstbedarf wird nicht durch ein privates Unternehmen ermittelt, sondern in der Regel durch die kreisfreie Stadt, den Landkreis oder Rettungsdienstzweckverbänden festgelegt?

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    MFG Maxxam

  • Quote from https://www.youtube.com/watch?v=03_3bj6Nbao

    [...] Das Rote Kreuz erteilt Hausverbote an Abtrünnige [...]

    Alleine dieser Satz aus der Videobeschreibung zeugt von der Absurdität dieses kinderhaften Kleinkrieges.


    Wenn das BRK seine Leute nicht halten kann liegt das Problem vermutlich nicht nur an der Konkurrenz.

  • Das die 4 Hilfsorganisationen keine Konkurrenz wollen, ist ja bereits seit Jahren bekannt. Es gab genug lautes Geschrei gegen private Firmen, wo sogar vor Gericht zugunsten der Privaten entschieden wurde.


    Das die Hilfsorganisationen immer gerne das Argument Ehrenamtliche für den KatS mit als Grund der ständigen Bevorzugung nutzen, das man es ja schon ewig gemacht hat und und und, ist ja auch nichts neues. Man ruht sich einfach nur auf der Vergangenheit aus und denkt, auch für die Zukunft funktioniert das.

    Man wirft den privaten Anbietern vor, diese wären schlechter weil diese ja Gewinnorientierend arbeiten würden. Das ist ja auch richtig, aber was machen die Organisationen? Nichts anderes! Manch Organisation besetzt komplette Fachbereiche mit FSJ´lern, Bufdis und Ehrenamtliche, damit sie keine richtigen Gehälter zahlen müssen und ziehen den maximalen Gewinn aus der Sache.
    Das kann kein privater Dienstleister stemmen. Alleine das FSJ ist für mich eine Ausbeutung von jungen Menschen. Vollzeit arbeiten für etwas mehr als 400€.

    Das man einen Personalmangel im Berufsfeld "Soziale Berufe" hat, egal ob RD, Pflege o.ä. wundert ja nun keinen bei dem wie es läuft. Harte Arbeit, meist nicht ganz familienfreundliche Arbeitszeiten, hohe Verantwortung bei teils wenig Kompetenzen aber hohen Anforderungen, fehlende Anerkennung und Respekt bei Bevölkerung, Arbeitsgeber etc. und auch die Bezahlung ist ja nun mal auch nicht immer die Beste.
    Da tun die Hilfsorganisationen auch ihren Teil zu. Es ist kein alleiniges Problem nur der bösen Privaten....



    Wenn trotz diverser Argumente am Ende der private Anbieter eine bessere Leistung bietet, die Angestellten bessere Bezahlung und Zusatzleistungen bekommen, dann sollte das nicht dazu führen das die Organisationen (ganz besonders BRK und DRK) rumheulen wie kleine Kinder denen man den Lolli klaut, sondern das man sich mal Gedanken macht ob man nicht etwas ändern sollte!


    Würde manch Handwerksbetrieb so Arbeiten können wie es im HND, MTD, SanDienst und RD stellenweise durch die HiOrgs gemacht wird, hätten wir mehr als nur einen Mangel an Handwerkern.

    M.F.G Micha


    Ich sage was ich denke, nicht was man hören oder lesen will.

    Edited once, last by Brain_Gamble ().

  • Mhhh, ich glaube das ist eine Interessante Disskussion.


    Also Träger des Rettungsdienstes ist ja rein Formell gesehen, die Komune selber egal wie sie dies Verwaltungstechnisch Organisiert.

    Leistungsbringer haben in meinen Augen kein Anrecht Darauf zu sagen "Der Rettungsdienst, haben wir immer gemacht und das bleibt so".
    Faktisch sehe ich es so es gibt bestimmte Vergabe Modelle anhand der Träger den Rettungsdienst Vergibt.


    Ich sehen hier nicht ein Diskussion bedarf, Leistung des Rettungsdienstes bleibt im Regel Fall gleich, da das Personal von den Gleichen Schulen kommt.

    Diese durch ÄLRD Zertifiziert werden und auch durch Prüfungen an Schulen ihre Kompetenz nachgewiesen haben.
    Auch die Ausstattung, kann anhand von Komunaler Vorgaben klar geregelt werden. Je nach Organisations Modell ist es Sogar dem Leistungsbringer selber überlassen.
    Worauf es aber Leistungstechnisch schon Einfluss haben kann eine Ausschreibung zu verlieren, ist nicht nur das große "Geld" sondern auch Entsprechende Bedingungen für Mitarbeiter zu Schaffen. Klar hat man bei Ausschreibungen ein Rahmen von 3-5 Wichtigen Punkten die Erfüllt werden müssen, aber das kann dann zum Tragen kommmen.


    Ich finde Hilfsorganisation oder Privater Rettungsdienst ist völlig egal, am Ende ist es nur ein Wappen/Logo das das Personal trennt.

    Ebenso finde ich, das Hilfsorganisationen ein uraltes alt Backenes denken an den Tag legen. Nicht ALLE aber viele Strukturen sind da Problematisch.
    Auch so "Kinderreien" sind obsulet, aber in der Heutigen Zeit gar nicht so selten.


    Klar bringt es Vorteile, den Bestehenden Leistungsbringer hier zu wählen. Sollte dieser aber auch in den Jahren mit Zuverlässigkeit nicht geglänzt haben, muss man schauen ob das noch Zweckmäßig ist. Die Vermutung das Hilfsfristen verlängert sind ist ein Absurdum, klar Ortskunde ist Wichtig, Hier zeigen dann Statistiken der Leitstelle klare Fakten und Hypothesen ins Netz senden ist Völlig unglaubwürdig und macht das ganze Seitens des BRKs Unseriöser. Ob Fahrzeuge nicht Besetzt sind ist nicht in der Beurteilung des BRKs, zumal das BRK/DRK auch Fahrzeuge im Stillstand hat, also nicht mit Steinen werfen, wenn man im Glasshaus sitzt.

    Fazit: Egal wer den Rettungsdienst Leistet, das Personal ist gut, die Leistungen sind meist Gleich, in den Einzelnen Softskills der Arbeitgeber liegt die Würze, und wenn dann der Wechsel halt kommt sollte man es Sportlich nehmen und entsprechend seine Eigen Strukturen überdenken und den Arbeitsplatz Attraktiver gestallten.



    Aus Eigener Sache: Es gibt so Kinderreien des DRK/BRK gar nicht so selten.

    Ich bin z.b aus einem Kreisverband und Ortsverein Ausgetreten, weil die Chemie nicht mehr zueinander gepasst hat.
    Hier wurde dann im Nachgang "Gerüchte" über mein gehen geschürrt. Es geht Soweit das ich in dem Besagten Ortsverein ein Hausverbot habe ( dieses nie Schriftlich oder Mündlich erhalten habe). Ich weder Ortsverein oder Kreisverband einen Schaden zugefügt habe. Es gab sogar Seitens des Kreisverbandes Dienstanweisungen die Öffentlich mit Name und Adresse Ausgehangen wurden von mir mich zu melden. Dann gabs eine Aussprache und trozdem finden Seitens der Organisation Nachstellungen statt.


    Das mal By the Way das das gar nicht so selten ist, das Hilfsorganisatioenen wie das DRK so Aggieren aus, Missgunst?, Eiversucht?, oder anderen Niederen Gründen.

  • Versuchen dies schon wieder?


    Früher war mal das Argument: "die bezahlen so schlecht und deshalb können sie so günstige Angebote machen.

    Jetzt ist das Argument: "die bezahlen so viel, aber den Rettungsdienst kann man doch nicht gewinnorientierend führen"


    Schon beim Verlust des Wiesn-SanDienstes gab es ein RIESIGES Affentheater.

    Und das lächerliche ist ja auch noch, dass sie wirklich nicht mal ein einziges Argument bringen können, dass einem zum nachdenken anregt und man sich überlegen könnte "ja, das stimmt schon ein wenig".


    Die Führungskräfte beim Roten Kreuz sacken sich Unmengen an Geld ein, dafür dass dann im Süden von Bayern die RTWs mit Aufklebern rumfahren, dass "ehrenamtliche Retter" (ja, Ehrenamtliche für den Rettungsdienst) gesucht werden.


    Es ist und bleibt lächerlich. Und wenn sie nicht langsam etwas an deren Einstellung ändern, dann werden sie nach und nach an Platz und Wichtigkeit verlieren und meiner Meinung nach auch zurecht.


    Hier übrigens eine kurze Dokumentation, die ich im Rahmen meiner Seminararbeit für das Abitur gedreht habe.

    Aufgrund der auferlegten Länge von ca. 10 Minuten musste ich leider noch einige interessante Fakten herausschneiden, aber im Groben zeigt es trotzdem, mit was die Privaten schon von Anfang an zu kämpfen hatten.

  • Adrian S. : Nicht ganz richtig in Sachsen ist der Rettungsdienst keine kommunale Aufgabe. Ist halt wieder von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich :)


    Bei uns im Kreis fährt sogar dieses verpönte "Falck" im Regel-Rettungsdienst :) Bei uns werden die einzelnen Rettungswachen aller paar Jahre neu ausgeschrieben, hier gewinnen meist DRK und ASB diese Ausschreibungen, aber eben auch mal ein privater Rettungsdienst.
    Die Mitarbeiter werden übernommen und dürfen vertraglich nicht schlechter gestellt werden als beim vorherigen Betreiber.

    Für den Patienten ist es in der Regel egal ob da ein mit BRK, RKT, ASB, Falck, Johanniter, Malteser oder mit sonst was beschriftete RTW zum Notfall kommt.
    Für die Mitarbeiter im Rettungsdienst bringt es den Vorteil das diese durch die Konkurrenz auch mal besser gestellt werden, gibt es nur einen Betreiber der das Monopol hat, wird der kaum eine Wechselprämie, mehr Urlaubstage und höhere Löhne verschenken.


    @Aaron-Kl: Ebend RKT betreibt auch SEG-Einheiten, somit ist das eine reine Lüge. Bringt ja auch für das Unternehmen Vorteile, nicht nur Nachteile so Einheiten zu betreiben.


    Brain_Gamble : Dem mit dem FSJ kann ich mich voll und ganz anschließen, eine absolute Ausbeutung teilweise, auch Auszubildende werden da auch gerne als billige Arbeitskraft genutzt.
    Zum Glück kann ich sagen das es da bei uns in den letzten Jahren eine Änderung gab, so sind FSJ und Auszubildene jetzt zusätzlich da und werden nicht als Billig-Arbeitskraft missbraucht, welche die selben Arbeiten für einen Hungerlohn machen müssen.


    Eagle's Eye : Ist doch logisch oder? Warum sollte ein privater Betreiber weniger bezahlen, so wird er ja sicher keine Mitarbeiter finden. Will man heutzutage Mitarbeiter finden oder von anderen Unternehmen abwerben geht das nur mit besseren Leistungen.

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    MFG Maxxam

  • Ich kann vor Lachen nicht mehr. :D

    Die sogenannten Hilfsorganisationen sind das lächerlichste, was aktuell im Gesundheitswesen existiert.

    Mit Methoden aus dem letzte Jahrtausend und falscher Ideologien, wundert es mich nicht, dass sie vom Markt verdrängt werden. Siehe Tim Strölein...
    Ihre Sonderstellung ist veraltet und längst nicht mehr Zeitgemäß. Mal abgesehen davon, was die Hilfsfrist mit der Privatisierung zu tun hat, kann Herr Kögler ja nun auch nicht gut erklären. Die Standortwahl obliegt ja nun nicht dem Leistungserbringer.

    Aus meiner rein persönlichen Meinung gehört ohne hin das Gesundheitswesen weit überwiegend in staatliche Hand. Staatlicher Rettungsdienst mit einheitlicher Bezahlung und Ausstattung, sowie staatliche Krankenhäuser, zumindest so, dass die Versorgung auch ohne private Anbieter in irgendeiner Form sichergestellt werden kann.

    Meine Heimatstadt geht mit dem Thema auch alles andere als gut um und enttäuscht mich immer wieder, wobei eigentlich war es mal ganz gut, nämlich 90% staatlich. Jetzt gibt man den HiOrgs Rechte und die privaten Anbieter stehen doof da. Mal abgesehen, davon dass ich einige Methoden der privaten Anbieter auch für rechtlich sehr fragwürdig halte und mich frage, wie die damit durch kommen, da gibt es ja einen Weltweit bekannten Konzern, von dem ich komischerweise noch nicht viel Gutes gehört habe.


    Ich weiß ganz genau, warum ich meine Hauptberuf beim Staat ausübe und mir nur den Zusatzverdienst bei einer HiOrg erarbeite. Die Einblicke erschrecken mich einfach immer wieder.

  • Man muss hier in meinen Augen ganz klar differenzieren. Die meisten Rettungsdienste, sowohl privat , also auch staatlich/kommunal und HiOrg, machen ihren Job vernünftig und ohne groß unangenehm aufzufallen, von der aktuellen Personalproblematik mal ganz abgesehen. Im Gegenzug gibt es einige schwarze Schafe, die dafür besonders viel Lärm machen. Das BRK trommelt hier mit seinen völlig veralteten Ansichten und Methoden z.B am lautesten und zieht damit zurecht viel Unmut auf sich - leider landet der auch bei gut funktionierenden DRK-Rettungsdiensten. Meiner Meinung nach gehört das BRK in seiner Sonderform eh reformiert, das ist aber ein anderes Thema. Das BRK fiel ja bereits in der Vergangenheit schon unangenehm auf, wenn man Beauftragungen verloren hat, was u.a. auf veraltete und festgefahrene Strukturen innerhalb des BRK zurückzuführen ist. Seitens anderer HiOrgs ist mir ein derartiges öffentliches Verfehlen nicht bekannt. Hierbei klammere ich bewusst das BRK aus dem DRK aus - schließlich wollen die ja eine Sonderstellung haben. Sicher läuft auch im Rettungsdienst der HiOrgs nicht alles rund und gut, das ist mir bewusst. Das tut es aber auch in kommunalen RDs nicht und mal ehrlich, staatliche Einrichtungen laufen auch nicht alle rund. Von daher kann ich das allgemeine Geschimpfe auf die Hiorgs leider nicht nachvolliehen. Wo ich aber dennoch einlenke ist, dass auch private Anbieter die Chance kriegen sollten, ähnliche Stellungen erreichen zu können, z.B. durch Mitwirkung im KatS. Amen.


    Quote

    Hier wurde dann im Nachgang "Gerüchte" über mein gehen geschürrt. [..]

    Ich nehme stellvertretend dein Zitat. Ich würde einfach mal vermuten, dass die Vereinsführung durch ältere Herren getätigt wird. Gerade bei den älteren scheinen einfach alte Strukturen festgefahren zu sein, in jeder Hinsicht, getreu dem Motto "Früher war alles besser" oder dem Alt-RA nach "Das haben wir schon immer so gemacht". Das ist ja in vielen Bereichen zu beobachten, egal ob freie Wirtschaft, RD oder oder oder... Ich nehme hier einfach mal die Beispiele der Alt-RAs und der Führungen innerhalb der HiOrgs zusammen. Das Problem liegt wahrscheinlich in oben genannten Punkte, dies wird dann auf weitere Mitglieder übertragen und so schließt sich der Kreis. Dadurch, dass langsam aber sicher auch in Führungspositionen der Altersdurchschnitt sinkt, kommt frischer Wind auf und die Strukturen werden überarbeitet. Ein Phänomen, welches mein KV zum Beispiel in den letzten drei Jahren durchlaufen ist. Dadurch hat sich einges getan und man stellt sich moderner auf - damit kann man auch mithalten. Ich sehen das halt aber nicht als reines Hiorg-Problem an, sondern bin der Meinung dass dies auch in vielen weiteren Teilen des Lebens der Fall ist, egal ob Wirtschaftsunternehmen, Politik, Hiorgs, FW, etc...

    Edited once, last by Leon K. ().