Suche private Notfalltasche

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  • Ich würde jetzt soweit gehen und sagen: für eine private kleine „Rettungstasche“ langt eine kleine Tasche, in die ich die DIN-Füllung einer KFZ-Verbandskasten, ein Beatmungstuch, ein bis zwei Kühlpacks und vllt. auch passende Handschuhe (nicht die Einheits-Lapper-Dinger aus dem EH-Kasten) drinnen sind.


    Es muss sich eigentlich noch nichtmal um eine richtige San-Tasche von einem namhaften Hersteller sein:
    Einfach in ein Geschäft für z.B. Sportbedarf gehen und ne kleine Sporttasche dafür zweckentfremden.

    110-Jungs die man ruft - 112-Männer die auch kommen!


    #WirBleibenZuhause

  • Ich würde jetzt soweit gehen und sagen: für eine private kleine „Rettungstasche“ langt eine kleine Tasche, in die ich die DIN-Füllung einer KFZ-Verbandskasten, ein Beatmungstuch, ein bis zwei Kühlpacks und vllt. auch passende Handschuhe (nicht die Einheits-Lapper-Dinger aus dem EH-Kasten) drinnen sind.

    Ich denke, dass das sehr auf den konkreten Anwendungsfall ankommt und man das gar nicht so pauschal sagen kann. Hier vergleiche ich nur zwei Anwendungsfälle, in denen ich persönlich eine Notfalltasche benötigen könnte: 1) beim Bergsport und 2) zu Hause. Am Berg kommt es auf jedes Gramm im Rucksack an, daher sollte die Notfalltasche wirklich sehr kompakt sein und sich auf das Notwendigste beschränken. Das ist ein bisschen ein Zwiespalt, weil man am Berg eher mehr Equipment benötigt als im Tal, da in der Regel nicht mit rascher Hilfe zu rechnen ist. Zu Hause kann ich hingegen mehr Notfallequipment vorhalten, einfach weil ich den Platz habe.

  • Atemwegssicherung? Ich vergleiche das hier zu der Arbeit des Rettungsdienstes, die machen das ja genau so. Und dort wird sich gängiger Weise eben auch die Arbeitsweise abgeschaut.

    Ja eben - aber warum sollte ich als Erst-Helfer nen Guedel legen wenn ich die Zeit zum Eintreffen des Rettungsdienstes genauso gut über die Lagerung überbrücken kann? Solange mir der Typ ohne Guedel nicht erstickt, passt das schon.


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    Bei mir (BaWü) ist die Hilfsfrist 15 Minuten nach Notruf, in vielen Fällen ist der Rettungsdienst viel schneller da, häufig schon nach unter 8 Minuten und das obwohl ich auf dem Land wohne.

    Wo ich inzwischen wohne in BaWü klappt das mit der Hilfsfrist auch quasi einwandfrei. Wo ich vorher gewohnt habe in RLP war die Hilfsfrist ne ziemliche Glückssache ob der nächste RTW frei war oder eben nicht... Wir hatten beim Nachbarn mal 30min auf RTW mit Signal warten müssen. (Und nix verzerrte Ansicht weil Panik oder so, sondern wirklich 30 Minuten. Nach Uhr.)


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    Und selbst in den Fällen in denen es was gebracht hätte wird mir kein Patient wirklich Schaden nehmen weil ich die Blutung nur etwas weniger verlangsamt habe. Meiner Meinung nach überwiegen hier die oftmals unterschätzten Gefahren gegenüber den Vorteilen.

    Das Argument lass ich von mir aus durchgehen - aber bei einer sehr schwer zu stoppenden Blutung, und das ja genau der Anwendungsfall eines Tourniquets, ist es eben vielleicht nicht nur "etwas weniger verlangsamt".


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    dass am Ende die lebensbedrohlichen Hand-Off Zeiten steigen und der Patient gewinnt dadurch nichts

    Wenn ich wirklich sage, dass ich Material ausem Auto holen will oder was auspacken muss, muss ich natürlich sicherstellen, dass jemand anderes suffizient drückt. Kriegt derjenige das nicht hin und drückt wie ne Pussy oder bin ich alleine, dann muss ich halt mit dem Arbeiten was ich habe: Meine Hände und ggf. die Beatmungsfolie am Schlüsselbund. Und wenn es mir trotz Beatmungsfolie zu unangenehm ist, dann drücke ich halt nur... Aber am Ende ist es für die Rea besser wenn beatmet wird, d.h. wenn ich sicherstelle, dass nicht unnötig lange nicht gedrückt wird und dann aber eine Beatmung per Beutel umsetzen kann, die vorher trotz Folie oder Taschenmaske keiner machen wollte, dann gewinnt der Patient. Drücke ich natürlich erstmal 5 Minuten nicht, um den Beutel zu holen und auszupacken, dann belege ich damit vorallem eins: Meine eigene Unfähigkeit in Notsituationen richtig zu priorisieren. Und selbst zu zweit sollte ich eher überlegen, ob einer drückt und ein anderer Material richtet oder ob nicht lieber jemand nen AED organisiert, sofern irgendwo nah verfügbar - weil auch das wird Outcome im zweifel mehr beeinflussen.


    Aber ja, ich stimme dir natürlich absolut zu, dass es scheiße ist, wenn jemand sich Material anschafft, mit dem er nicht umzugehen weiß. Oder nicht sicher in der Anwendung ist. Am Ende sind wir uns denk ich aber eh einig, dass die Basismaßnahmen das wichtigste sind und es einfach nix bringt alleine mit nem Rettungsrucksack die 15 Minuten bis zum Eintreffen RD zu überbrücken und dann erstmal 5 Minuten nach Material zu suchen statt wenigstens mal zu drücken, obwohl der Patient keinen Kreislauf hat. Selbst im First-Responder-Bereich braucht man den Großteil des Materials nur bei Großschadenslagen oder wenn der RD extrem lange braucht, wenn man nicht versucht sich zu profilieren. Und im Vergleich dazu braucht man als Erst-Helfer natürlich noch mal nur einen geringen Bruchteil. Außer man wohnt wirklich irgendwo am Arsch der Welt, wo der RD regulär ne Stunde braucht oder so... (Solche Gegenden dürfte es in Deutschland ja aber quasi nicht geben. Wahrscheinlich hat irgendwo irgendwer ein Haus auf nem Berg in Alleinlage, wo im Winter der RD wirklich ewig braucht, aber so im Normalfall...)

  • Um den Fokus mal wieder auf den Heimbereich zu legen, habe ich mal eine Frage zu FFP2 Masken.
    Eignen sich die Masken um bspw. durch ein (leicht) verrauchtes Treppenhaus ins Freie zu gelangen ?


    Zudem würde ich der Thematik der privaten Notfalltaschen noch das Thema der Hausapotheke beistellen.
    Wenn das über das Kernthema geht, können wir das auch gerne seperat in einem Thread duskutieren.
    Was sollte in einer Hausapotheke alles enthalten sein ?

    Leitung Organisation | Benutzerbetreuung EMERGENCY | Innovation / Weiterentwicklung

  • Eignen sich die Masken um bspw. durch ein (leicht) verrauchtes Treppenhaus ins Freie zu gelangen ?

    Ne, weil das Hauptproblem sind ja nicht die festen Partikel im Rauch sondern Kohlenmonoxid. Die einzig sinnvolle Lösung sind Brandfluchthauben, die u.U. auch Schutz gegen andere Giftstoffe im Brandrauch bieten nicht nur gegen CO: https://www.draeger.com/de_de/Products/PARAT-5500


    Aber auch dabei ist zu bedenken, dass man u.U. nicht mehr genug Sauerstoff eingeatmet bekommt.

  • Sorry, dass ich es nochmal aufgreife:


    aber bei einer sehr schwer zu stoppenden Blutung, und das ja genau der Anwendungsfall eines Tourniquets, ist es eben vielleicht nicht nur "etwas weniger verlangsamt".

    Das ist richtig, gibt ja auch die Fälle wo Empfohlen wird zwei Tourniquets anzulegen, aber das ist ein anderes Thema. Solche Blutungen treten selten im Haushalt, etc. auf. Wo man von mir aus gerne drüber diskutieren kann welche mitzuführen wäre beispielsweise bei (Baum-)Sägearbeiten mit entsprechenden Kettensägen und ähnlichen Landwirtschaftlichen Anwendungen, bzw. Baustellen. Aber da geht das eher wieder Richtung Betriebssanitäter (ich weiß die gibt es so nicht aber ich nehme das mal als doofen Überbegriff).


    Deinen letzten beiden Absätzen kann ich nur zu stimmen.


    Solche Gegenden dürfte es in Deutschland ja aber quasi nicht geben.

    Quasi? In der Regel 5% der Bevölkerung, also 4 Millionen Menschen ;)



    Zudem würde ich der Thematik der privaten Notfalltaschen noch das Thema der Hausapotheke beistellen.

    Immer ein sehr heikles Thema, ich denke da wird es dann schon sehr kompliziert. Grundsätzlich denke ich natürlich an die Verschriebenen Medikamente. Alles weitere würde ich auch tendenziell nicht hier besprechen, sondern eher mit dem Hausarzt, der sollte da bei Interesse defintiv auch beraten.

  • Solche Blutungen treten selten im Haushalt, etc. auf.

    Das kommt aber drauf an. In der Stadt sicherlich selten, aber aufem Land schon durchaus. Also klar auch seltener als in Betrieben, aber durchaus ein reales Risiko... Grade weil im Privatbereich gerne mal auf Arbeitsschutz geschissen wird und die Kettensäge dann mit kurzen Hosen bedient werden.


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    Quasi? In der Regel 5% der Bevölkerung, also 4 Millionen Menschen [Blocked Image: https://www.emergency-forum.de/wcf/images/smilies/wink.png]

    Naja, das sind die Hilfsfrist-Überschritungen ab einer Minute. Folglich ist die Anzahl der Leute, die planmäßig ne Stunde einplanen sollten wahrscheinlich bei weit unter nem Zehntel derer, bei denen die Hilfsfrist net eingehalten wird. Selbst in Gemeinden wo die Hilfsfrist in unter 75% nicht eingehalten wird, wird ne Stunde die Seltenheit sein. Abgesehen davon, dass man bezüglich der Frage, welche Zeit muss ich als Erst-Helfer mit meinem Equipment überbrücken auch durchaus First-Responder wo vorhanden einplanen kann, die ja nicht in die Hilfsfrist zählen. Wenn der RD zwar ne Stunde braucht, aber nach 10 Minuten ein FR mit Equipment da ist, dann brauch ich mit meiner Ausrüstung als Erst-Helfer trotzdem nur 10 Minuten überbrücken. Mag sein, dass man dann dem FR noch als Helfer zur Verfügung steht, wenn er alleine ist, aber dafür braucht man für sich kein Mehrbedarf an Ausrüstung einplanen.


  • Immer ein sehr heikles Thema, ich denke da wird es dann schon sehr kompliziert. Grundsätzlich denke ich natürlich an die Verschriebenen Medikamente. Alles weitere würde ich auch tendenziell nicht hier besprechen, sondern eher mit dem Hausarzt, der sollte da bei Interesse defintiv auch beraten.

    Der Gedanke ging jetzt weniger in Richtung Medizinschränkchen, sondern an bspw. Wund-, Brandsalbe, Nasenspray oder Aspirin. So Medikamente für den "Schnupfen zwischendurch" oder der kleinen Aufschürfung am Unterarm. Ich bin glücklicherweise der Typ, der alle 2 Jahre einmal für 14 Tage richtig krank wird und dann in die Apotheke stolpert und "einmal das Rundumsorglos-Paket" ordert. Aber mittlerweile kommt man dann doch in ein Alter wo man sich eine Ibu oder eine Aspirin nach einem Wetterumschwung einwirft ... (übertrieben jetzt, aber ich hoffe man weiss was gemeint ist).

    Leitung Organisation | Benutzerbetreuung EMERGENCY | Innovation / Weiterentwicklung

  • Der Gedanke ging jetzt weniger in Richtung Medizinschränkchen, sondern an bspw. Wund-, Brandsalbe, Nasenspray oder Aspirin.

    Anstelle einer Brandsalbe halte ich zu Hause stets eine gut gepflegte Aloe Vera Pflanze vor. Das Medizinschränkchen ist ansonsten ziemlich klein dimensioniert und beinhaltet ein Medikament gegen Fieber und Schmerzen, eines zur Behandlung von Magen-/Darmbeschwerden, Lutschtabletten für eine Halsentzündung, Nasenspray, eine Wundsalbe, eine Fieberblasensalbe, Magnesiumtabletten gg. Muskelkrämpfe und ein Einreibemittel für stärkere körperliche Belastungen. In meiner näheren Umgebung (< 20 km) gibt es zu jeder Tages- und Nachtzeit eine offene Apotheke, sodass ich eher nur das Notwendigste zu Hause habe. Zusammen mit dem Verbandskasten und meinem Ampullarium ergibt das eine gute Basisausstattung, mit der ich eigentlich bislang immer ausgekommen bin.

  • Ich bin privat tatsächlich aus einem mir unbekannten Grund recht resistent was solche Medikamente/Salben, etc. angeht. Selbst bei ordentlichen Kopfschmerzen oder meiner letztlichen Weißheitszahnentfernung habe ich auf irgendwelche Doping Mittel verzichtet :D.

    Aspirin

    Ojee, ich will nicht immer der Spielverderber sein aber auch Aspirin ist ein schwieriges Thema, viele schwören darauf, ich mach einen großen Bogen darum. Wie steht denn ihr zu ASS?
    Ansonsten bin ich auch immer für Antiemetika zu haben, (besonders die jungen Leute die ab und zu mal feiern ;) ). Kleine Schmerzmittel sind auch nicht doof, wobei mich das wieder an den typischen 3 Uhr Nacht Einsatz erinnert ("Ich hatte ein paar Kopfschmerzen gestern Abend und dann hab ich nacheinander drei Ibu 600 genommen und jetzt habe ich Bauchschmerzen").


    Ein großer Fan bin ich sonst noch von Voltaren, dass wirkt bei nem verspannten Rücken auch gerne mal Wunder.



    Ampullarium

    Tell me more :stick:

  • Wie steht denn ihr zu ASS?

    Ich sehe keinen pauschalen Grund, der ohne Kontraindikationen gegen den unregelmäßigen Einsatz als Schmerzmittel zur Selbsttherapie spricht. In meinem Fall spricht tendenziell was dagegen, weil ich ein anderes Medikament einnehme, welches Einfluss auf die Blutgerinnung haben kann und deshalb nutz ich keine Aspirin. Aber ansprechen tu ich auf Aspirin sogar mit am besten - wobei es letztlich ne Paracetamol auch tut.


    besonders die jungen Leute die ab und zu mal feiern

    Wer feiern kann, kann auch damit leben. :beer: :puke:

  • Ich danke euch für die zahlenreichen Antworten, auch wenn ich als Außenstehender hier irgendwann nicht mehr mitlesen konnte... :D


    Beispielsweise die "Erste Hilfe Tasche L":
    meier-medizintechnik.de/notfal…erial-pax-light-farbe-rot

    Diese Tasche ist jetzt tatsächlich geworden, hatte gutes darüber gelesen, und auch die kleinen Innentaschen scheinen praktisch zu sein! Danke dafür! :thumbup:

    diese mit einer passenden Füllung, bspw. DIN 13157 zu bestücken.

    Und auch an deine DIN Empfehlung habe ich mich gehalten. Auf weitere Extras habe ich jetzt vorerst mal verzichtet.


    Das Material wird im laufe der nächsten Woche bei mir eintrudeln, ich werde mich mal mit Foto und "Fazit" wieder melden. :thumbup: