Freiwillige Feuerwehr - Ein System für die Zukunft ?

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  • @FFWMOG:Naja so ein Einkaufsdienst gab es eher sehr vereinzelt und ist gerade in Bezug auf Einsatzbereitschaft erhalten schon teilweise mal kritisch zu hinterfragen.
    Und bei uns sind alle Festlichkeiten (Jahrmarkt, Weihnachtsmarkt...) ersatzlos ausgefallen.

    Das war eher allgemein Bezogen und sollte zeigen das sich auch andere für die Gemeinschaft einsetzen. Wenn das aber Feuerwehren machen bzw gemacht haben so sehe ich darin auch kein großes Problem im Bezug auf die Einsatzbereitschaft. Die Feuerwehr ist keine Blase und so hat man sicherlich auch zu dem ein oder anderen außerhalb des Dienstes Kontakt.



    Quote from Maxxam

    Naja der grobe Zusammenhalt sollte schon gegeben sein, kenne natürlich auch einige Negativbeispiele, aber zumindestens bei uns ist der Zusammenhalt innerhalb der einzelnen (Orts-)Feuerwehren meistens vorhanden, da gibt es eher Probleme mit den "anderen" (Orts-)Feuerwehren.
    Ohne Zusammenhalt zerbricht die Feuerwehr auf Dauer, was auch nicht mal für die "reine Pflichterfüllung" ausreichend sein kann.
    In kleineren Wehren mit nur 10-15 Kräften ist natürlich der Zusammenhalt auch ganz anders wie bei Stadtwehren mit 50, 70 oder noch mehr Mitgliedern.

    Da kann ich nur von mir/uns sprechen und dieser Zustand dauert nun schon mehr als 10 Jahre an. Ich bin zwischendurch mal Weggezogen und durfte auch mal anderes kennen lernen, somit kenne ich auch den Unterschied zwischen 20 Kräften und einer von 80 (übrigens auch eine Fusionswehr).




    Quote from Maxxam

    Und nachholen naja Jubiläum sollte man nachholen, aber andere Festlichkeiten nachholen, gerade wenn diese eh jährlich sind halte ich für unsinnig und naja es geht auch mal ein (paar) Jahr(e) auch ohne solche Festlichkeiten, auch wenn es schwer fällt.


    Dienste werden wohl auch kaum nachgeholt werden können, Lehrgänge sind ja so schon lange leider Mangelware auf den Feuerwehrschulen und durch die ausgefallenen Lehrgänge und den in der Zwischenzeit noch aufgekommenden Bedarf, wird es wohl noch schwerer werden einen Lehrgang zu bekommen.
    Der Bedarf besteht ja leider nicht erst seit gestern..


    Auch ich war im April auf der LFKS gebucht und werde leider den Lehrgang aus beruflichen Gründen vorerst nicht nachholen können. Vielen anderen wird es da ähnlich ergehen, zumal die Problematik zwischen Angebot und Nachfrage ja auch schon länger besteht. Ich kann allerdings für den normalen Übungsdienst irgendwann mehr Termine anbieten. Wir haben nur in der Jahresmitte mit festen Gruppen zu max 9 Personen üben können. Da bleibt auf Dauer schon was auf der Strecke was so nicht mehr richtig beübt werden kann.

    "Ich habe unseren alten Freund Udo Lattek in der Halbzeit gesehen,.... er hat geweint."
    Karl-Heinz Rummenigge am Abend des 8. April 2009 in Barcelona

  • Wenn ihr ein besonders großes Gemeinschaftsgefühl in euer Wehr habt so freut es mich ehrlich für euch, da das leider nicht die Regel mehr ist. Ich kenne das Gegenteil leider auch aus meiner eigenen Wehr, wo es dann ab und an einfach nur pure Pflichterfüllung ist. Ähnliches kenne ich auch aus anderen Wehren und selbst unser Dachverband hat sich ja im letzten Jahr nicht sonderlich mit Ruhm in der Außendarstellung bekleckert. Auch das zeigt für mich einmal mehr das es oft genug nur um die Macht und Einfluss einiger weniger auf kosten der Mehrheit oder gar der Bürger geht. Daher rührt vielleicht auch ab und an mein Pessimismus in meinen Beiträgen ;)

    Schön wäre es, wenn es bei uns rund laufen würde. Tut es aber nicht und das nicht erst seit der Pandemie. Ich verwende nicht umsonst mittlerweile den Begriff "Hobby-Lösche" als Standard für die ehrenamtliche Tätigkeit in einer Freiwilligen Feuerwehr.


    Ich kann halt nicht die Ansicht von @Maxxam teilen im Bezug auf BOS und den Gründen, warum man in der FF ist.
    Nur wegen BOS bin ich da definitiv nicht, dafür ist mir das Alles zu schlecht organisiert, egal ob auf Stadt/Gemeinde, Kreis- oder Landesebene.
    Es sind eben die Menschen (Freunde, Familie oder einfach nur Kameraden) die mich am Ball halten. Nur weil ich jemanden helfen kann, mache ich das definitiv nicht.
    Und ich denke mit dieser Ansicht decke ich den größten Teil meiner Wehr ab und auch aus den umliegenden Wehren.


    Rund 44% der deutschen Engagieren sich ja bereits in Deutschland ehrenamtlich. Die meisten aber eben in der Erlebnis-Branche, wie Sport und andere Freizeitaktivitäten.
    Also eigentlich durchweg Sachen die Spaß machen und warum sollte auch die FF mit ihren Aktivitäten nicht den gleichen Spaß für Kameraden, Angehörige der Kameraden und Externe bringen?


    Ich sag zwar auch immer, dass Einsatzdienst an höchster Stelle stehen soll, aber man hat mir ganz früh mal gesagt: "eine Hand die anderen, eine Hand für dich" und genau das lebe ich so, weil ich über die Jahre gemerkt habe, ohne Faktor "Spaß" hältst du es nicht lange durch.


    Ich gestehe auch, dass ich eher der erlebnisorientierte Feuerwehrmann und Notfallsanitäter bin, also einer, dem die Action reizt und einer der schönen Nebeneffekte ist eben "Menschen zu helfen", aber eben nur aus diesem Grund würde ich es nicht machen. :pardon: und trotzdem lege ich Wert auf ordentliche Arbeit an Mensch und Tier.

  • @FFWMOG: War anhand der Aussage nicht abzulesen. Und zum Thema Einkaufsdienst, bei uns darf das Gerätehaus (ausser durch Gerätewarte) nur zu Einsätzen betreten werden, Desinfektion von benutzten Gerätschaften etc. Ausbildungen dürfen nicht stattfinden... Aber zum Einkaufsdienst dann ins Gerätehaus, durch die Pampa fahren, Kontakt zu zig Personen in Einsatzkleidung und Fahrzeug... Ist halt schon kritisch zu sehen finde ich.
    Sollte man sowas machen, dann eher seperat und nicht mit Feuerwehrtechnik.


    Naja gut ist dann bei euch schwierig, wie gesagt gerade in kleinen Wehren ist der Zusammenhalt meist ein ganz anderer. Wenn man nur 10 Kräfte hat und ein TSF, dann kennt man jeden auch anders als bei 80, die vielleicht noch in 3 Züge unterteilt sind und unterschiedliche Alarmschleifen haben und die Dienste auch von einander getrennt.


    Kann mich da nur anschließen, was die Lehrgänge angeht halt echt extrem blöd. Der steigende Bedarf war ja shcon wie du sagst vorher gegeben aber durch Corona hat sich das ganze nun noch massiv verschärft. Vielleicht sollte man hier halt mal sehen andere Wege zu gehen. Theorie vlt. per Online-Seminaren, praktische Ausbildung an der LFS in Kleingruppen getrennt...
    So könnte man es vielleicht etwas kompensieren.
    Also wir durften ab Mai zugweise getrennt Dienste machen bis max. 18 Kräfte und dann bis Oktober wie gewohnt Ausbildungsdienste.
    Aber Dienstjahr wurde ja auch wieder vorzeitig beendet und denke mal auch 2021 wird man vor Mai-Juni nicht mit Ausbildungsdiensten rechnen können.
    Klar bleibt da in der Zeit was auf der Strecke, aber dann auf einmal 2x die Woche statt 1x in zwei Wochen Ausbildungsdienste, bringen dann auch nicht viel.


    Edit @Klingelwache:


    "Hobby-Lösche" dein Ernst? Wenn sowas schon von eigenen Kräften kommt braucht man sich dann auch nicht wundern wenn die Presse wieder bei der Berufsfeuerwehr von der "professionellen Feuerwehr" reden...


    Spricht ja nichts dagegen, aber hauptsächlich sollte man in der Feuerwehr sein, wegen der Tätigkeit die man ausübt, für anderes sollte man sich entsprechende Vereine suchen.


    Auch dagegen spricht nichts, klar sollte Feuerwehr auch Spass machen, wenn man das nur todernst zur Pflichterfüllung macht, bringt das auch niemanden weiter.
    Entgegen zu "Spass- und Sportvereinen" ist die Feuerwehr aber ein Hilfsorganisation, weswegen es auch klare Strukturen und Grenzen braucht.
    Die Feuerwehr ist halt kein Verein, sondern ein Hilfsorganisation. Ist dann ein Großteil der Mannschaft wegen dem Spass und zum Besaufen da, braucht man sich dann über entsprechende Vorurteile nicht wundern.
    Da wären wir halt auch wieder beim Thema ob man so eine 0-2 Einsätze im Jahr TSA-Wehr braucht, die eher ein Dorf- und Saufverein als eine Hilfsorganisation ist und die Kräfte nur zum "Spass" dort sind.


    Klar ist jeder Kamerad aus anderen Gründen in der Feuerwehr und ich würde mal behaupten die wenigsten Kameraden werden sagen: "Och schon wieder ein Dachstuhlbrand und ich muss unter Atemschutz vorgehen, was soll das den." Klar wünscht sich kein Kamerad das jemanden etwas passiert, aber so größere Einsätze motivieren dann halt doch mehr wie die 10. Türöffnung des Monats oder die 3. BMA am Tag im selben Betrieb (AUCH WENN MAN BEI EINER BMA IMMER VON EINEM BRAND AUSGEHEN SOLLTE!!!!!)

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    MFG Maxxam

    Edited once, last by Maxxam ().

  • @Maxxam


    ja, Hobby-Lösche, denn auch der gemeine Berufsfeuerwehrmann (auch Frau) hat sich ja mal FREIWILLIG dazu entschieden und somit ist man praktisch immer FREIWILLIG bei der Feuerwehr.


    Und ganz ehrlich, ich habe mich für dieses "Hobby" entschieden, damals habe ich auch zwei Hochzeiten getanzt, Fußball und Feuerwehr, ich musste mich aufgrund auf den selben Tag fallender Übungsdienste und Trainings entscheiden, wie ich meine FREIZEIT gestalte, jetzt tue ich es bei der Feuerwehr, die ich definitiv als mein Hobby bezeichnen würde.


    Entscheidend ist ganz allein, wie man sich in der Öffentlichkeit präsentiert und das machte jede Wehr nun mal anders. Die Dorf-FF mit 5 Rückern im Jahr eben vielleicht etwas unprofessionell und die Schwerpunkt FF eben professionell...


    Und ganz ehrlich, da ich ja bei beiden Organisationen tätig bin, denke ich, kann ich das mal so sagen: BFler sind oft nicht professioneller, als die Kameraden der FF, natürlich gibt es da Unterschiede, aber die sind meist nicht auf fachlicher Ebene. Es gibt genau die gleichen Typen von Menschen in beiden Seiten der Feuerwehr, egal ob beruflich oder freiwillig (Hobby).


    Und ja, auch eine BMA ist Ernst zunehmen...

  • @Klingelwache: Naja bei dieser Definition ist ja auch jeder Handwerker, Pfleger etc. freiwillig dort, weil er sich freiwillig dazu entschieden hat :D :D :D
    Aber einen Beruf macht ein Großteil der Bevölkerung wohl eher weil man Geld zum Leben braucht :)


    Das ist vielfach leider ein Problem, teilweise ja jetzt besser durch Kinderfeuerwehr, Jungendfeuerwehr, Ganztagesangebot an Schulen...
    Wenn halt die Kinder schon in jungen Jahren beim Fußball sind, treten sie dann meist nicht erst mit 10 in die Jugendfeuerwehr mehr ein, da der Fußball ja auch viel Zeit braucht.


    Naja über das Auftreten in der Öffentlichkeit, sage nur der Skandal beim Deutschen Feuerwehrverband, die Sache gerade bei der Bremer Berufsfeuerwehr etc. tragen nicht gerade zur Förderung des Ansehens der gesamten Feuerwehr bei. Einzeln gibt es da natürlich Unterschiede zwischen verschiedenen Wehren und manches muss man sicher auch skeptisch hinterfragen.


    Naja da gibt es schon massive Unterschiede, die einen sind verbeamtet, gut bezahlt...
    Unterschied ist halt meist auch das wohl die meisten Berufsfeuerwehrleute deutlich mehr Einsätze in einem Jahr fahren werden, als so ein freiwilliger Dorffeuerwehrmann in seinem ganzen Leben. Somit haben diese zumindestens bei den häufigen und Standardeinsätze deutliche Vorteile, während die freiwillige Wehren auf dem Land vielleicht bei Thema Wasserversorgung und Vegetationsbrandbekämpfung ggf. mehr Ahnung haben.
    Während in der FF alle Menschen mitmachen können, ist der Zugang zur BF an viele Sachen zwangsgekoppelt (Mitarbeit im Rettungsdienst bei den meisten BF´s, Einstellungstest, LKW-Führerschein, Atemschutztauglichkeit...
    Dann haben die meisten freiwilligen Wehren wohl bedeutend mehr Kräfte zur Verfügung stehen (mal abgesehen vielleicht tagsüber für den Erstangriff)
    Naja der gleiche Menschentyp nicht wirklich, die Feuerwehr ob BF oder FF sind zumindestens in großen Teilen divers. Auch wenn natürlich noch der Frauenanteil und der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund leider zu gering sind.
    FF´s haben auch den Vorteil das aufgrund der Vielzahl von unterschiedlichen Vorkenntnissen auch für jedes Einsatzgeschehen ein "Experte" vorhanden ist.
    Während es bei Berufsfeuerwehren meist nur handwerkliche Vorberufe oder Studiengänger gibt.
    Aber auch ein Altenpfleger kann gut sein wenn es um Einsätze mit Dementen Betreffenden geht, der andere hat einen Bauernhof und weiß Bescheid wie man mit Tieren umgeht, der nächste ist Erzieher und kann bei Einsätze mit Jugendlichen besser umgehen, der nächste Busfahrer und weis vielleicht eher wo dort Batterien liegen, wie man die Tür öffnet etc.
    Also gleichsetzen kann man BF und FF wirklich nur bedingt, aber beide werden natürlich ihre Einsätze ähnlich gut abarbeiten können.

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    MFG Maxxam

  • Unterschied ist halt meist auch das wohl die meisten Berufsfeuerwehrleute deutlich mehr Einsätze in einem Jahr fahren werden, als so ein freiwilliger Dorffeuerwehrmann in seinem ganzen Leben. Somit haben diese zumindestens bei den häufigen und Standardeinsätze deutliche Vorteile, während die freiwillige Wehren auf dem Land vielleicht bei Thema Wasserversorgung und Vegetationsbrandbekämpfung ggf. mehr Ahnung haben.


    Während in der FF alle Menschen mitmachen können, ist der Zugang zur BF an viele Sachen zwangsgekoppelt (Mitarbeit im Rettungsdienst bei den meisten BF´s, Einstellungstest, LKW-Führerschein, Atemschutztauglichkeit...
    Dann haben die meisten freiwilligen Wehren wohl bedeutend mehr Kräfte zur Verfügung stehen (mal abgesehen vielleicht tagsüber für den Erstangriff)

    Also ich kenne Berufsfeuerwehrleute, die selber sagen, dass die Freiwilligen teilweise mehr Einsatzerfahrung haben als die BFler.
    Der Grund dafür: ein BFler muss zum einen Dienst haben, dann muss er/sie auf einem mitalarmierten Fahrzeug sitzen und auch noch in einer richtigen Funktion eingesetzt sein.
    Ich kenne BFler, die weniger Einsatzerfahrung mit z.B. Türöffnungen haben als manche Kräfte bei uns in der FF.
    Der Grund für diesen Unterschied: nicht jede BF hat jeden Tag unzählige Einsätze.
    Und wenn dann die Einsatzkraft X dann z.B. zufälligerweise immer auf einem anderen Fahrzeug ist, als das Fahrzeug, das für die Türöffnungen zuständig ist, dann kann dieser außer natürlich bei Übungen keine Erfahrung sammeln.
    Natürlich kann man dies auch bei einer FF so sehen, doch haben die meisten FFs keine verschiedenen Züge, sodass immer alle Kräfte alarmiert werden. Somit haben die Einsatzkräfte dann eine höhere Wahrscheinlichkeit, bei einem Einsatz dabei zu sein als ein BFler, der im Dienst sein muss.

    110-Jungs die man ruft - 112-Männer die auch kommen!


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  • @Klingelwache: Naja bei dieser Definition ist ja auch jeder Handwerker, Pfleger etc. freiwillig dort, weil er sich freiwillig dazu entschieden hat :D:D:D
    Aber einen Beruf macht ein Großteil der Bevölkerung wohl eher weil man Geld zum Leben braucht :)

    Ich würde aber behaupten, dass das Berufsbild Feuerwehrmann/frau keines ist, in welches man so rein rutscht, wie viele andere Berufe.
    Finanziell und Gesundheitlich, vor allem psychische Gesundheit, lockt diese Tätigkeit nicht gerade Jedermann an. Sportlicher Einstellungstest ist ja in der Regel auch nicht mal eben so getan.
    In dahin gehen würde ich da schon deutlich unterscheiden zu den meisten anderen handwerklichen Berufsbildern.
    Habe zumindest noch keine gehört, der unbedingt Bürokaufmann werden wollte von Kindheit hat, beim Feuerwehrmann sieht die Geschichte schon ganz anders aus.


    Ist natürlich nicht immer so, würde ich aber auf die deutlich überwiegende Mehrheit so beziehen.

    Also ich kenne Berufsfeuerwehrleute, die selber sagen, dass die Freiwilligen teilweise mehr Einsatzerfahrung haben als die BFler.Der Grund dafür: ein BFler muss zum einen Dienst haben, dann muss er/sie auf einem mitalarmierten Fahrzeug sitzen und auch noch in einer richtigen Funktion eingesetzt sein.
    Ich kenne BFler, die weniger Einsatzerfahrung mit z.B. Türöffnungen haben als manche Kräfte bei uns in der FF.
    Der Grund für diesen Unterschied: nicht jede BF hat jeden Tag unzählige Einsätze.
    Und wenn dann die Einsatzkraft X dann z.B. zufälligerweise immer auf einem anderen Fahrzeug ist, als das Fahrzeug, das für die Türöffnungen zuständig ist, dann kann dieser außer natürlich bei Übungen keine Erfahrung sammeln.
    Natürlich kann man dies auch bei einer FF so sehen, doch haben die meisten FFs keine verschiedenen Züge, sodass immer alle Kräfte alarmiert werden. Somit haben die Einsatzkräfte dann eine höhere Wahrscheinlichkeit, bei einem Einsatz dabei zu sein als ein BFler, der im Dienst sein muss.

    Kann ich nur so unterschreiben. Wenn ich mich mit Kollegen unterhalte und man mal auf den letzten richtigen Atemschutzeinsatz zu sprechen kommt, dann war ich mit der FF öfters unter Atemschutz, also die Kollegen mit der BF, auf gleichem Zeitraum. Witziger Weise bin ich auch noch an der Wache, die mit meiner FF zusammen ausrückt, von daher noch besserer Vergleich möglich. Auch in Sachen Tragbareleitern sind wir oft mit der FF deutlich Handlungssicherer, als die Hauptberuflichen.

  • @sb-modder: Naja kommt natürlich auf die Größe entsprechender Wehren an, im Normalfall erlebt ein hauptamtlicher Kamerad deutlich mehr EInsätze.
    Wenn die Wehr natürlich KEF für Türöffnungen hat gebe ich dir da durchaus Recht.
    Naja klar werden immer alle alarmiert bei gerade kleineren Wehren, jedoch ist man hier ja auch nicht bei jedem Einsatz da (Arbeiten (nicht abkömmlich bzw. überörtlich), Urlaub, Krankheit...) somit zählt das Argument auch nicht wirklich so stark.
    Dorffeuerwehr mit 20-40 Einsätzen im Jahr und BF 2 Schichten die Woche @24 Stunden macht rund 2500 Stunden im Jahr, nehmen wir dann mal eine geringe Anzahl von durchschnittlich nur 3 Einsätzen pro 24 Stunden macht das in selber Zeit schon durchschnittlich 300 Alarme. Und die Zahl der rein freiwilligen Wehren welche auf 300 Einsätze im Jahr kommen, bei welchen sie auch wirklich mit ausrücken ist wohl sehr gering.
    Natürlich kann es Bereiche geben wo z.B eine FF im Jahr 20 Vegetationsbrände hat und die BF in der angrenzenden Stadt im Jahr nur 2 solcher Einsätze, dann hat dort die FF natürlich mehr Erfahrung, wie die BF, aber im Schnitt haben wohl die meisten Berufsfeuerwehrleute einfach mehr Einsatzerfahrung wie die Kameraden einer FF.


    @Klingelwache: Anhand zahlreicher Dokumentationen ist es da wohl auch oftmals so das dort auch eine Vielzahl reinrutscht, ein Teil kommt natürlich von Freiwilligen Wehren, aber auch vom Rettungsdienst dazu.
    Naja Bürokaufmann nicht grad, aber wieviele Leute wissen schon im Kindesalter das sie Arzt werden wollen und werden dann auch Arzt?
    Jeder wählt sich freiwillig einen Beruf der ihm Spass macht, das stimmt, aber jetzt zu behaupten die Feuerwehr hätte da so ein Alleinstellungsmerkmal zweifel ich mal an.

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    MFG Maxxam

  • Ich habe nie behauptet, dass es ein Alleinstellungsmerkmal ist.
    Es ist aber eben ein Unterschied, ob ich es in meiner FREIZEIT ausübe oder eben damit mein Brot verdiene und wenn ich es als Freizeittätigkeit ausübe, dann kann ich es auch als Hobby bezeichnen.
    Du hast Feuerwehr bei dir im Profil übrigens auch als Hobby angegeben ;)


    Die Einsatzzahlen im FW Bereich mögen aber nur zutreffen, wenn du wirklich nur bei einer BF ohne RD teil bist. Bei einem Blau/Weiß-Verhältnis von Durchschnittlich 40/60% wie bei uns, wird es schwierig auf die Zahlen im FW-technischen Bereich zu kommen. Außerdem hast du die Rechnung ohne Urlaubstage gemacht. Dazu noch Sonderfunktionen wie WLF, Drehleiter und Co und schon sinken die tatsächlichen Einsatzzahlen des Beamten erstaunlich und die tatsächlichen Einsatzzahlen, also diese wo der Feuerwehrmann aussteigt und etwas tut, sind auch eigentlich vernichtend gering, außer er ist Fahrzeugführer oder ähnlich, gehäuften Fehlalarmen im städtischen Bereich sei dank.


    Vom Ausbildungsdienst mal ganz zu schweigen. Bei vielen BFen gar nicht mehr so ausgeprägt an der Tagesordnung, wie es sein müsste.

  • Schön wäre es, wenn es bei uns rund laufen würde. Tut es aber nicht und das nicht erst seit der Pandemie. Ich verwende nicht umsonst mittlerweile den Begriff "Hobby-Lösche" als Standard für die ehrenamtliche Tätigkeit in einer Freiwilligen Feuerwehr.
    Ich kann halt nicht die Ansicht von @Maxxam teilen im Bezug auf BOS und den Gründen, warum man in der FF ist.
    Nur wegen BOS bin ich da definitiv nicht, dafür ist mir das Alles zu schlecht organisiert, egal ob auf Stadt/Gemeinde, Kreis- oder Landesebene.
    Es sind eben die Menschen (Freunde, Familie oder einfach nur Kameraden) die mich am Ball halten. Nur weil ich jemanden helfen kann, mache ich das definitiv nicht.
    Und ich denke mit dieser Ansicht decke ich den größten Teil meiner Wehr ab und auch aus den umliegenden Wehren.

    Es ist glaube ich ganz gut manche Dinge nicht so verbissen zu sehen. Bei manch einem Zeitgenossen habe ich immer das Gefühl sie verstehen Feuerwehr als eine Art Ersatzreligion und nehmen vor allem Kritik recht schnell persönlich. Das es Aufgrund der Struktur oftmals länger dauert bis sich Änderungen und Erneuerungen durchsetzen. Mir wäre da auch der Zusammenhalt innerhalb der Einheit erst mal wichtiger.




    Quote from Klingelwache

    Rund 44% der deutschen Engagieren sich ja bereits in Deutschland ehrenamtlich. Die meisten aber eben in der Erlebnis-Branche, wie Sport und andere Freizeitaktivitäten
    Also eigentlich durchweg Sachen die Spaß machen und warum sollte auch die FF mit ihren Aktivitäten nicht den gleichen Spaß für Kameraden, Angehörige der Kameraden und Externe bringen? Ich sag zwar auch immer, dass Einsatzdienst an höchster Stelle stehen soll, aber man hat mir ganz früh mal gesagt: "eine Hand die anderen, eine Hand für dich" und genau das lebe ich so, weil ich über die Jahre gemerkt habe, ohne Faktor "Spaß" hältst du es nicht lange durch.

    Auch wenn ich mich persönlich viel ärgern muss, der Grundsätzliche Dienst in der Feuerwehr macht schon Spaß und dazu gehört auch "die dritte Halbzeit" im Anschluss dazu.



    Quote from Klingelwache

    Ich gestehe auch, dass ich eher der erlebnisorientierte Feuerwehrmann und Notfallsanitäter bin, also einer, dem die Action reizt und einer der schönen Nebeneffekte ist eben "Menschen zu helfen", aber eben nur aus diesem Grund würde ich es nicht machen. [Blocked Image: https://www.emergency-forum.de/wcf/images/smilies/xeno3/pardon.gif] und trotzdem lege ich Wert auf ordentliche Arbeit an Mensch und Tier.

    Dagegen spricht ja an sich ja nichts und ich finde dafür muss auch nicht zwangsläufig der Melder gehen. Ein guter Übungsabend oder ein Wochenende im Brandhaus sind schon schöne Erlebnisse.



    Quote from Maxxam


    @FFWMOG: War anhand der Aussage nicht abzulesen. Und zum Thema Einkaufsdienst, bei uns darf das Gerätehaus (ausser durch Gerätewarte) nur zu Einsätzen betreten werden, Desinfektion von benutzten Gerätschaften etc. Ausbildungen dürfen nicht stattfinden... Aber zum Einkaufsdienst dann ins Gerätehaus, durch die Pampa fahren, Kontakt zu zig Personen in Einsatzkleidung und Fahrzeug... Ist halt schon kritisch zu sehen finde ich.
    Sollte man sowas machen, dann eher seperat und nicht mit Feuerwehrtechnik.

    Ok, auch wenn mir jetzt nicht klar ist warum du zum Einkaufen Einsatzkleidung anlegen willst. Wenn ich für den Grillabend nach der Übung einkaufe mache ich ja auch nicht den Umweg übers Gerätehaus.

    "Ich habe unseren alten Freund Udo Lattek in der Halbzeit gesehen,.... er hat geweint."
    Karl-Heinz Rummenigge am Abend des 8. April 2009 in Barcelona

  • @Klingelwache: Warum sagst du dann erst das BF und FF quasi das gleiche sind und beides "Hobbys" sind und jetzt auf einmal ist es nur noch die FF?
    Habe doch auch nicht behauptet das Feuerwehr kein Hobby ist, wenn man aber sein "Hobby" beruflich macht ist es kein Hobby mehr.
    Ein Modder der in seiner Freizeit immer mal wieder was bastelt ist auch nicht gleich ein Programmierer, der 40 h die Woche Leistung bringen muss um Geld damit zu verdienen.


    Naja kommt halt auf die FF an, aber die wenigsten FF´ler kommen auf über 100 Einsätze im Jahr und auch auf dem Land nehmen Fehleinsätze oder Mini-Einsätze zu.
    Wie oft wir schon Einsatzabbruch vorm Ausrücken hatten oder nur der GF ausgestiegen ist zum Erkunden oder nur ein Trupp mit abgestiegen ist, ne Türöffnung war wo nur 3 Kameraden wirklich an der Tür gearbeitet haben...
    In der Regel kommt ein Kamerad der Berufsfeuerwehr auf mehr Einsätze wie ein Freiwilliger Kamerad, es sei den der Kamerad der FF, arbeitet im Ort, ist nie krank, hat niemals Urlaub und ist 24/7 zu Hause, die meisten Kameraden von FF´s mit 300 Einsätzen sind vlt. maximal bei 100 davon dabei (verschiedene Alarmschleifen...)
    Und welche FF hat solche Einsatzzahlen und wie viel davon sind dann auch wieder "richtige" Einsätze? Iwe oft b
    Halten wir fest gibt einzelne Bereiche wo manch eine FF mehr Erfahrung wie die BF hat, aber die meisten Kollegen bei einer Berufsfeuerwehr haben mehr Einsätze und Einsatzerfahrung wie 99% aller FF´s.
    Natürlich gibt es reichlich BF´s wo man auch Rettungsdienst fährt das stimmt auch wieder und teilweise wie du sagst vielleicht auch mehr auf dem RTW wie im HLF, dann kann es natürlich sein das man dann weniger Feuerwehreinsätze hat wie eine große FF im Jahr.
    Aber wie gesagt wie viele so große FF´s gibt es es, da gibts bei uns nur welche die gerade mal an die 100-150 Einsätze ( da zählen aber auch 10 umgestürzte Bäume aufgrund eines Unwetters als 10 Einsätze) kommen und die Wehren haben dann schon verschiedene Schleifen, so das selbst Kameraden die oft verfügbar sind dann nur auf max. 50 Alarme kommen.


    @FFWMOG: Wie gesagt (war vielleicht etwas übertrieben mit Einsatzkleidung) alles andere in Bezug mit der Feuerwehr ist verboten, aber man macht einen Einkaufsdienst für Feuerwehrfremde Personen?
    Grillabend nach einer Übung klingt gut, aber soweit ich weis findet ja derzeit nirgends noch ein Übungsdienst statt.

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    MFG Maxxam

    Edited once, last by Maxxam ().

  • @Klingelwache: Warum sagst du dann erst das BF und FF quasi das gleiche sind und beides "Hobbys" sind und jetzt auf einmal ist es nur noch die FF?
    Habe doch auch nicht behauptet das Feuerwehr kein Hobby ist, wenn man aber sein "Hobby" beruflich macht ist es kein Hobby mehr.
    Ein Modder der in seiner Freizeit immer mal wieder was bastelt ist auch nicht gleich ein Programmierer, der 40 h die Woche Leistung bringen muss um Geld damit zu verdienen.

    Ich habe nie behauptet, dass Berufsfeuerwehr ein Hobby ist, kann es ja auch nicht in dem Sinne sein, man sagt ja vor allem bei Feuerwehr nicht umsonst: "Hobby zum Beruf machen".
    Ich glaube du verstehst nicht ganz voraus ich hinaus will, aber fällt es auch gerade schwer es in andere Worte zu fassen.
    Es geht viel mehr um die Tätigkeit und die eigentliche Erwartungshaltung der Bevölkerung, wenn die Feuerwehr kommt, dass da eigentlich kein Unterschied gemacht wird und es dem Bürger auch nicht auffallen würde, wenn ein Einsatz durch eine FF oder BF abgearbeitet wird und genau da liegt die Professionalität, dass beide zum selben Ergebnis kommen, die einen in ihrer Freizeit, die anderen eben im Beruf.


    Bei mir in der Großstadt wissen viele nicht mal, dass es eine Freiwillige Feuerwehr gibt, um so erstaunter die Gesichter, wenn der gemeine Bürger erfährt, dass man gerade von Zuhause kommt und nicht von der nächsten Feuerwache.


    Außerdem hattest du den Begriff "Hobby" in negativ Verbindung zur Tätigkeit der Feuerwehr gepackt und nicht ich.


    Und wenn man die Begriffserklärungen von Hobby mal erleuchtet, stellt man fest, dass dort ganz oft das Wort "Freizeitbeschäftigung" fällt und zumindest der ausbildende- und fortbildende Teil der Feuerwehr ja in den Freizeitbereich fällt und wenn nicht sogar bei mittlerweile sehr Vielen auch der Einsatzdienst nur aus der Freizeit geschieht.





    @FFWMOG


    wie Feuerwehr ist keine Religion? Gibt doch sogar ein Gebet... "Melder unser" oder sowas ^^
    Nee, Spaß bei Seite. Es Treffen halt viele Typen bei der Feuerwehr zusammen, am Ende sind wir auch nur ein Querschnitt der Gesellschaft.


    Da sprichst du wahre Worte, Freiwillige Feuerwehr ist einfach mehr als nur Teil des BOS und ist halt eben in vielen Orten fest verwachsen.
    In einigen Orten steckt ja gefühlt das ganze Dorf irgendwie in der Feuerwehr und anders wo, ist die Feuerwehr eben nur eine Organisation zur Notfallhilfe.


    Es ist ja auch immer so der Zwiespalt, wie Feuerwehr funktioniert, in einem Ort, bei dem die Feuerwehr eben nur 10 Einsätze im Jahr bewältigt, sieht es natürlich schnell nach Partytruppe aus, wenn man sich neben den 2-wöchentlichen Übungsdienst, der das ein oder andere Mal auch begossen wird, noch zum Grillen etc. am Gerätehaus trifft.
    Bei 100 bis 200 Einsätzen im Jahr sieht die Geschichte aber schon wieder ganz anders aus.


    Freiwillige Feuerwehr ist aber halt auch mehr als nur "Retten, Löschen, Bergen, Schützen", der soziale Teil, wie z.B. Laternenumzüge sind halt auch an vielen Orten so viel wert.
    Was man eben, um zum Ursprung zurück zu kehren, auch mal eben durch eine Zusammenlegung zerschießen kann. Ein zwischen zwei Orten zentrales Gerätehaus ist natürlich für eine zusammengelegte Wehr Einsatztaktisch ein großes Plus, aber es ist für die soziale Arbeit im Ort eben dezentral gelegen und somit negativ zu bewerten.
    Auch oder vor allem für die Jugendarbeit ist eine direkt im Ort gelegene Feuerwehr einfach vielversprechender, viele Eltern hätten ja Probleme ihre Kinder zu einem Gerätehaus an einer Ortsverbindungsstraße zu schicken, die wahrscheinlich nicht mal beleuchtet ist. Vereine hätten dann in Sachen Wegstrecke zur Lockung neuer Mitglieder eben entscheidende Vorteil und letzten Endes dreht sich das ja beim Ehrenamt im allgemeinen darum, irgendwen, irgendwie dazu begeistern, seine Freizeit im Verein oder HIORG/Feuerwehr zu verbringen und somit quasi ein Hobby zu vermitteln.

  • @Klingelwache: Hatte es nie so gemeint das Freiwillige Feuerwehr kein Hobby ist, nur das ein Fußballverein ein Verein ist und eine Feuerwehr eine Hilfsorganisation und somit kein Verein.
    Vielleicht kam das etwas verwirrend rüber.


    Viele denken ja auch das selbst in Kleinstädten die Arbeit von reinen Berufsfeuerwehren gemacht wird und sind überrascht dann zu hören das es auf freiwillige Basis läuft.
    In Großstädten sind die FF´s bei größeren Sachen oder Unwetterlagen einfach nicht wegzudenken.


    Wo habe ich den das Thema Hobby negativ dagestellt? Hobby sind gut, was sollte man sonst mit seiner Freizeit anstellen.


    Bei mir nicht anders, erstens arbeite ich 15 km von meinen Wohnort entfernt, somit würde es sich nicht lohnen zur Wache zu fahren.
    Mal davon abgesehen das ich in meinen Beruf nicht mal im selben Ort einfach so zum Einsatz wegkönnte. Durch Schichtdienst bin ich dann aber auch tagsüber in der Woche oft verfügbar.
    Vielen geht es halt ähnlich und sie arbeiten in Berufen wo man halt auch nicht wegkann (Polizei, Pflege, Rettungsdienst, Arzt, Rechtsanwalt....) oder weit vom Wohnort entfernt etc.


    So ist es die Feuerwehr ist ein Querschnitt der Gesellschaft (abgesehen vom leider niedrigen Frauen- und Migranten-, sowie Akademikerquoten)


    Feuerwehr ist beides und es ist auch wichtig sich als Feuerwehr bei Gesellschaftlichen Sachen einzubringen.


    So ist es man kann Freiwillige Feuerwehren auch nicht so einfach verallgemeinen, da sind die Unterschiede in Größe und Infrastruktur einfach zu groß


    Wie weiter oben erwähnt ist es wichtig auch an der Gesellschaft bei Festlichkeiten etc. teilzunehmen, jedoch wiegt der Brandschutzteil weit wichtiger wie der soziale Teil.
    Kann dann auch beispielsweise die Jugendwehren auch in den Ortsteilen belassen (gibt es so ja auch schon häufiger), man kann in beiden Ortsteilen seperat weiterhin einen "Feuerwehr- oder Dorfverein erhalten/gründen und somit diesen sozialen Teil erhalten.
    Geholfen ist niemanden wenn man eine Feuerwehr für Feste hat aber beim Einsatz nur zwei-drei Mann losdöddeln und nichts machen können oder gleich gar nicht ausrücken können weil sie keinen Maschinisten haben.
    Heutzutage muss man halt auch die Feuerwehr irgendwie etwas in der Wirtschaftlichkeit sehen. Die Städte und Gemeinden haben nur begrenzte Mittel und diese sollte man auch sinnvoll einsetzen.
    Lohnt es sich für wenige Einsätze im Jahr, in unmittelbarer Nähe zueinander mehrere Feuerwehrstandorte zu erhalten, welche mit zu alter Technik fahren müssen und keine Tagesalarmstärke haben, nur um den sozialen Teil der Feuerwehr zu erhalten?
    Anstatt einen neuen Standort zu schaffen und somit die Kosten zu reduzieren, die Alarmstärke zu verbessern und einsatzfähig zu bleiben.
    Ist es heute noch sinnvoll eine Feuerwehr ohne Fahrzeug für 200 Einwohner zu erhalten? Ist es sinnvoll das jede Kommune machen kann was sie will?
    Die Zukunft wird es zeigen, jedoch wird die Zahl der Zusammenlegungen noch weiter zu nehmen, ob man jetzt nur Vorteile/Nachteile darin sieht ist eine andere Frage, aber kommen wird es so oder so. Dem entgegen bleibt dann teilweise nur noch die Möglichkeiten Wehren ganz zu schließen.
    Eine Umstellung auf rein hauptamtliche Kräfte ist einfach unmöglich finanzierbar. Eine Pflichtfeuerwehr ist zwar möglich, aber wird auch in Zukunft in einstelligen Bereich bleiben, weil einem unmotivierte Kräfte auch nicht wirklich was bringen.


    Auch wenn es so wirkt als wäre ich der beste Freund von Zusammenschließungen, natürlich sind mir die Nachteile von Zusammenschließungen auch bekannt und nicht immer sind diese sinnvoll. Vorallem sollten immer die Kameraden der bestehenden Wehren darin einbezogen werden!

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    MFG Maxxam

  • @FFWMOG: Wie gesagt (war vielleicht etwas übertrieben mit Einsatzkleidung) alles andere in Bezug mit der Feuerwehr ist verboten, aber man macht einen Einkaufsdienst für Feuerwehrfremde Personen?

    Wie weiter oben schon geschrieben gibt es ja glücklicherweise genug Menschen die so etwas abseits der BOS macht. Ansonsten sehe ich da auch weiterhin kein Problem, wenn das eine Wehr so anbieten würde.


    Quote from Klingelwache

    Da sprichst du wahre Worte, Freiwillige Feuerwehr ist einfach mehr als nur Teil des BOS und ist halt eben in vielen Orten fest verwachsen.In einigen Orten steckt ja gefühlt das ganze Dorf irgendwie in der Feuerwehr und anders wo, ist die Feuerwehr eben nur eine Organisation zur Notfallhilfe.

    Wobei man da unterscheiden muss, ein Großteil der Mitglieder ist ja nicht Teil der BOS sondern des Vereins Feuerwehr. Und dieser muss ja nicht zwangsläufig Teil einer "Gesamtwehr" sein.





    Quote from Klingelwache

    Es ist ja auch immer so der Zwiespalt, wie Feuerwehr funktioniert, in einem Ort, bei dem die Feuerwehr eben nur 10 Einsätze im Jahr bewältigt, sieht es natürlich schnell nach Partytruppe aus, wenn man sich neben den 2-wöchentlichen Übungsdienst, der das ein oder andere Mal auch begossen wird, noch zum Grillen etc. am Gerätehaus trifft.Bei 100 bis 200 Einsätzen im Jahr sieht die Geschichte aber schon wieder ganz anders aus.

    Ich glaube nicht das dies so in der Bevölkerung wahrgenommen wird. Die wenigsten Wehren werden sich ja dafür auf dem Dorfplatz treffen.



    Was man eben, um zum Ursprung zurück zu kehren, auch mal eben durch eine Zusammenlegung zerschießen kann. Ein zwischen zwei Orten zentrales Gerätehaus ist natürlich für eine zusammengelegte Wehr Einsatztaktisch ein großes Plus, aber es ist für die soziale Arbeit im Ort eben dezentral gelegen und somit negativ zu bewerten.
    Auch oder vor allem für die Jugendarbeit ist eine direkt im Ort gelegene Feuerwehr einfach vielversprechender, viele Eltern hätten ja Probleme ihre Kinder zu einem Gerätehaus an einer Ortsverbindungsstraße zu schicken, die wahrscheinlich nicht mal beleuchtet ist. Vereine hätten dann in Sachen Wegstrecke zur Lockung neuer Mitglieder eben entscheidende Vorteil und letzten Endes dreht sich das ja beim Ehrenamt im allgemeinen darum, irgendwen, irgendwie dazu begeistern, seine Freizeit im Verein oder HIORG/Feuerwehr zu verbringen und somit quasi ein Hobby zu vermitteln.

    Da kann ich aus eigener Erfahrung berichten das dies wohl eher nicht so ist. Gerade wenn unsere Bambini Dienst haben ist der Parkplatz oft voller als bei uns ;) :). Auch beim Karate DoJo direkt bei mir zuhause gegenüber kommt es regelmäßig zum Verkehrschaos wenn dort Training ist. Ansonsten ist es ja heute ja auch im Sport üblich das man Mitglieder aus einem weiteren Raum dabei hat.



    Quote from Maxxam

    Hatte es nie so gemeint das Freiwillige Feuerwehr kein Hobby ist, nur das ein Fußballverein ein Verein ist und eine Feuerwehr eine Hilfsorganisation und somit kein Verein.


    Die Feuerwehr kann eben beides sein und gerade im Dorf lässt sich das auch so gut wie nie trennen. Wie auch, wenn von außen oft kein Unterschied erkennbar ist.





    .

    Quote from Maxxam

    Die Zukunft wird es zeigen, jedoch wird die Zahl der Zusammenlegungen noch weiter zu nehmen, ob man jetzt nur Vorteile/Nachteile darin sieht ist eine andere Frage, aber kommen wird es so oder so


    Hier habe ich heute morgen in der Zeitung gelesen das die Nachbargemeinde den Bau eines Gemeinsamen Gerätehauses für drei Einheiten plant. Feuerwehren und Gemeinde haben ja im Regelfall eine Zahlen zur Hand um die Situation vor Ort beurteilen zu können. Als Feuerwehren kennen wir ja die Entwicklung der Personalstärke, ich weiß wer in 10 Jahren in Rente geht und ich sehe ja auch was im Schnitt aus der JFW nachkommt und tatsächlich auch in der FF hängen bleibt. Die Gemeinde die 2020 ein Fahrzeug beschafft hat wird auch wissen was sie 1995 für den Vorgänger bezahlt hat und wie viel der Nachfolger 2045 vermutlich kosten wird. Je mehr Zeit ich für eine Fusion einplanen kann, desto weniger Probleme habe ich vermutlich in der Zukunft wenn es soweit ist. Ein gutes Mittel hierfür ist immer eine gemeinsame Jugendfeuerwehr.



    Quote from Maxxam

    Eine Umstellung auf rein hauptamtliche Kräfte ist einfach unmöglich finanzierbar. Eine Pflichtfeuerwehr ist zwar möglich, aber wird auch in Zukunft in einstelligen Bereich bleiben, weil einem unmotivierte Kräfte auch nicht wirklich was bringen.

    Wieso ist eine Pflichtfeuerwehr eigentlich unmotiviert? Woher kommt diese Einschätzung, bei 5(?) Einheiten in Deutschland kann der Erfahrungsschatz ja nicht so groß sein. Und unsere Landesverteidigung (andere Ländern machen dies heute ja noch so) wurde hunderte auch Jahre über einen Pflichtdienst gewährleistet. Nicht falsch verstehen, ich bin auch kein Freund dieser Einrichtungen und finde die Gemeinden hätten genug andere Möglichkeiten aber ich glaube nicht das Pflichtfeuerwehren schlechter retten/löschen/helfen als eine FF.

    "Ich habe unseren alten Freund Udo Lattek in der Halbzeit gesehen,.... er hat geweint."
    Karl-Heinz Rummenigge am Abend des 8. April 2009 in Barcelona

  • @FFWMOG: Wie gesagt kann man so einen Einkaufsdienst organisieren, aber das sollten die Kameraden dann eher im privaten Rahmen machen und nicht mit einem Einsatzfahrzeug, finde ich halt nicht grad zielführend, wenn die Kameraden sonst nicht mehr in die Wache dürfen, aber für sowas donnert man mit dem MTW umher.
    Aber ist halt eine Ansichtssache


    Zum Thema sind nicht Teil der BOS, Beispiel aktuelles Feuerwehrmagazin, FF Gundelsheim hat eine neue Wache bekommen, 470 Einwohner, 90 Aktive für TSF und MTW.
    Erstmal ist die Frage warum die Kommune soviele Mitglieder toleriert, gibt ja auch Großstadtwehren die keine Kameraden aufnehmen und eine solche Überbesatzung macht auch nicht wirklich viel Sinn (Wir reden von einer dreifachen Doppelbesatzung von beiden Fahrzeugen).
    Ist wohl sicher ein extremes Beispiel, bei den meisten wird wohl der Großteil eher zum seperaten Feuerwehr(förder)verein gehören.


    Falsch die Feuerwehr ist kein Verein sondern eine Hilfsorganisation. Das Strukturen natürlich teilweise ähnlich sind und auch Vereine ein gemeinsames Ziel haben. Ist als Aussenstehender aber wie du sagst schwer zu unterscheiden.
    War nur ein Ausdruck der Definition :)


    So ist es klar ist die Zukunftsplanung nicht immer zu 100% planbar, aber hilft doch deutlich.
    Wenn ich dann wie gesagt sehe wie bei uns ein 700 Seelen Dorf mit Tendenz zur sinkenden Einwohnerzahl nun einen ELW 1, einen MTW, ein LF 8/6 und ein TLF 4000 Staffel im Stall stehen hat, fragt man sich wie teilweise die Weitsicht einiger Kommunalpolitiker und Kameraden ist.
    Was nützt einem nämlich die beste und tollste Technik ohne Mitglieder.
    Bei uns ist es halt so das vorallem die andere Ortswehr nur noch sehr wenig Mitglieder hat weswegen die Anzahl der Fahrzeuge reduziert wird (aus TLF 16/25 und TSF-W wird wahrscheinlich ein neues MLF irgendwann mal werden) und auch so der Fuhrpark umgestellt wird um auch zukünftig eine einsatzfähige Wehr zu haben.
    Man braucht sich halt nicht viel vor machen unsere Einwohnerzahl wird auch noch unter 10.000 Einwohner fallen und dann braucht man nunmal nicht mehr soviel Technik wie man jetzt vielleicht hat oder früher hatte, bzw. andere Technik wie bisher.
    Auch das Aufgabengebiet hat sich nunmal sehr gewandelt, waren es früher viele Brände, sind es heute doch oftmals auch Türöffnungen, Tragehilfen und Unwetterschäden die abzuarbeiten sind.
    Wie aber erwähnt sollte eine Fusion immer abgewogen werden und wie du sagtest langsam erfolgen. Gemeinsame Jugendfeuerwehr ist da eine gute Idee, aber zumindestens bei uns sind die sehr Mitgliederstark und dann in einer Jugendfeuerwehr 40-50 Kinder haben ist dann auch nicht wirklich so toll :D
    Gibt halt mehrere Möglichkeiten die Kameraden darauf vorzubereiten.
    Eine Hilfe sowohl für Zusammenlegungen, als auch die Zukunftsplanung der Feuerwehren, ist die Erstellung eines Brandschutzbedarfsplanes durch einen externen Anbieter erstellen zu lassen. So werden manche Defizite aufgezeigt, die vielleicht so keinem auffallen würden.


    Naja prizipiell ist Zwangs- ehm Pflichtdienst immer eine schlechte Wahl, da zumindestens ein Teil der Kräfte dann nicht wirklich viel Lust hat und nur so sporadisch das ganze macht.
    Jemanden dem das Thema Feuerwehr interessiert, der nimmt den Stoff besser auf und merkt ihn sich auch besser.
    Und viele Kommunen trauen sich auch nicht diesen Schritt zu gehen, die schließen lieber eine Wehr als diesen Schritt zu gehen.
    Prinzipiell wird es sicher schon laufen und auch Einsätze werden schon gut abgearbeitet werden.
    Früher waren es oft Pflichtfeuerwehren, aber da war das Aufgabengebiet noch deutlich kleiner und wollte man nicht das seine ganze Stadt abbrennt oder das eigene Haus, war man wohl doch begeisterter bei der Sache.
    Wäre eine Pflichtfeuerwehr heutzutage noch eine gute Lösung, würde es wohl deutlich mehr davon geben. Vielleicht sollte man halt eher andere Anreize schaffen um den Dienst attraktiver zu machen (z.B. Feuerwehrrente, ermäßigter Eintritt in öffentliche Einrichtungen, Aufwandsentschädigungen, moderne Technik...) anstatt mit einer Verpflichtung zu kommen.

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    MFG Maxxam

  • @Maxxam


    Nichts anderes habe ich behauptet. Die Feuerwehr kann ihr Netzwerk nutzen und da Hilfe anbieten wo sie gebraucht wird. Und dafür brauche ich keine DV, Uniform oder ein Feuerwehrauto.


    Das Feuerwehr-Magazin lese ich zwar nicht aber ich hab mal kurz gegoogelt. Treuchtlingen hat bei knapp 13.000 Einwohner 54 (!) Ortsteile. Diese Konstellation wird es also vermutlich noch öfters da geben, wobei 90 Aktive natürlich schon eine Stolze Zahl ist, auch wenn die natürlich wenig über die Qualität aussagt.
    Soll aber nicht unser Problem sein, irgendwer hält wohl dafür den Kopf hin das die alle auf ihre 40 h Ausbildung im Jahr kommen, die Gemeinde wird da sicherlich nichts unternehmen wollen, schließlich will da ein Rat und sein Bürgermeister sicherlich noch mal wiedergewählt werden.
    Könnte mir aber auch vorstellen, dass da ein hoher Eigenanteil in Form von Arbeitsleistung oder anderer Mittel drinsteckt.


    Und damit wären wir auch wieder beim Verein, je nach Bundesland ist es durchaus üblich das es neben der Einrichtung der Gemeinde auch einen (Förder-) Verein gibt. Dieser ist zumindest in meinen Breiten auch der Teil der für Ausflüge, Feste und Veranstaltungen zuständig ist. Somit macht die Feuerwehr da auch klassische Vereinsarbeit.


    Nur an den Einwohner würde ich das pauschal nicht unbedingt festmachen, Gewerbe, Industrie und Verkehrsinfrastruktur spielen natürlich auch eine Rolle. Aber es macht die Sache nicht einfacher wenn der Pool der Personen die für den Feuerwehrdienst geeignet sind immer kleiner wird.

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    Karl-Heinz Rummenigge am Abend des 8. April 2009 in Barcelona

  • @FFWMOG Okay dann haben wir wohl da etwas aneinander vorbeigeredet, ja dagegen spricht dann nichts.


    Wahrscheinlich schon, schade ist das man halt nicht weiß wie viele Ortswehren die Stadt hat, denke mal kaum das die 54 Ortswehren haben, da manche Ortsteile wohl nur 2-3 Häuschen sein werden. Aber sagen wir mal vorsichtig gesprochen es gibt 10 Ortswehren, dann ist halt wieder die Frage ob man für die Einwohnerzahl und wahrscheinlich zu großen Teilen Infrasturktur und Gewerbearmes Gebiet, so viele Ortswehren braucht?
    Die Ausbildung ist das eine, hinzu theoretisch 90x Schutzkleidung (wenn man noch Reserven vorhalten will deutlich mehr) etc.
    Ob sich das alles für wahrscheinlich 5-15 Einsätze im Jahr lohnt ist jeden Frei gestellt.
    In meinen Augen ist die Feuerwehr viel zu überbesetzt, Qualität kann man nicht wirklich bewerten, aber finde schon eine dreifache Doppelbesatzung für so eine kleiner Wehr viel zu übertrieben. Und glaube halt kaum das es alles stark motivierte Mitglieder sind, sondern ein Großteil halt einfach so dabei ist.


    Ein Feuerwehr(förder)verein ist aber was anderes als die Freiwillige Feuerwehr, da sind ja oftmals viele Mitglieder die nicht im aktiven Feuerwehrdienst sind.
    Die machen wie du sagst klassische Vereinsarbeit. Gibt ja auch Fördervereine für vieles anderes.
    Der Feuerwehr(förder)verein hat halt nichts mit der kommunalen Gefahrenabwehr zu tun, das beides gleich zu setzen ist nicht so toll.


    Naja sinkende Einwohnerzahlen = sinkende Mitgliederzahl = sinkende Anzahl von (bewohnten) Wohngebäude, wenn man dann nicht grad eine Autobahn oder Schwerindustrie hat werden die Einsatzzahlen wohl doch abnehmen.
    Wobei ich halt an unseren Beispiel sagen muss das unsere Einsatzzahlen stabil sind, trotz sinkender Einwohnerzahl, waren in den letzten drei Jahren die Einsatzzahlen ähnlich hoch.
    Dazu muss man halt aber auch sagen das Unwetterlagen halt zunehmen und wenn vier Bäume umstürzen, sind es zumindestens bei uns vier Einsätze.
    Wie du sagst kann man nicht alles an Einwohnerzahlen festlegen, aber ist doch meist ein richtiger und wichtiger Ansatzpunkt.

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    MFG Maxxam

  • Nach einigen Monaten grabe ich dann doch nochmal das Thema hier raus. So sind in den letzten 8 Monaten in meinen Leitstellenbereich gleich zwei Feuerwehren mangels Mitglieder geschlossen worden.
    Beides Örtchen mit 100-200 Einwohner. Dieses Feuerwehrsterben in so kleinen Örtchen wird wohl leider noch weiter gehen. Hier ist halt die Frage ob man dann nicht doch das Brandschutzwesen in eine höhere Verwaltungsebene hebt und somit auch Gemeindeübergreifend einfacher Feuerwehren zusammenschließen kann (wenn dadurch natürlich die Hilfsfrist nicht mehr eingehalten werden kann ist das wieder was anderes und natürlich sollte es mit entsprechende Vorlaufzeit erfolgen).
    Und hier mal die Frage an euch wie es in euerem Leitstellenbereich aussieht, wurden auch schon Feuerwehren geschlossen in der letzten Zeit?


    Zeitgleich kann ich beobachten wie viele Feuerwehren bei mir die Zukunft ausblenden, da werden dutzende zusätzliche Fahrzeuge gekauft, ich frage mich nur wer die dann in 10-15 Jahren noch besetzen soll?
    Anders herum gibt es sicher Feuerwehren die trotz erwarteter steigender Einwohnerzahlen, mehr Bebauung und mehr Industrie keine Vorbereitungen treffen?
    Wäre ist nicht sinnvoller wenn z.B. der Landkreis die BSBP-Planung übernimmt und dann auch wirklich umliegenden Fahrzeuge einbezogen werden? Warum brauch ein 900-Seelen-Dorf ein Tanklöschfahrzeug bei 10 Einsätze im Jahr, wenn doch in zwei Nachbarkommunen schon solche Fahrzeuge stehen?
    Wie sieht das bei euch aus gibt es da auch Realitätsverweigerer in einzelnen Feuerwehren?


    Macht es nicht Sinn zukünftig auch über die "genormten" Einheiten im Löscheinsatz, neue Modelle zu erproben?
    Ein TLF 2000 als effektiver Erstausrücker, welcher von jedem Kamerad gefahren werden kann und auch entsprechende Beladung mitführt?
    Evtl. dann aber im einer 4-Mann-Besatzung für den effektiven Erstangriff?
    Oder gleich eine Norm für ein VLF einführen für entsprechend so kleine Orte, die keine Staffel mehr zusammenbekommen?
    Das (fast) rein hauptamtliche Kräfte keine Lösung sind, sollte jedem hier bewusst sein. Die können ab einer gewissen Größe der Kommune die Ehrenamtlichen entlasten (Gerätewartung/Verwaltung...), aber ersetzen nicht wirklich.
    So sollte man halt auch mal neue Ideen testen und ausprobieren ob nicht sogar ein "erweiterter" Trupp nicht für den Erstangriff ausreichend sein kann.


    Fallen euch sonst noch Ideen ein, ausser Schließungen, Zusammenlegungen und hauptamtliche Kräfte, welche auch zukünftig den Brandschutz effektiv halten könnten?

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    MFG Maxxam

    • Feuerwehr, genauso wie der Rettungsdienst, zu einer Aufgabe des Landkreises (oder höher) machen (z.B. Frankreich und Neuseeland).

    -> Einsparung von Wachen, Personal und Fahrzeugen

    • Privatisieren und Ausschreiben. Geht dann auch Richtung Zusammenlegung und weniger Personal bei Einsätzen. (Dänemark und teilweise USA)

    -> Einsparung von Wachen, Personal und Fahrzeugen

    • Freiwillige auf Teilzeit anstellen und ein richtiges Gehalt zahlen. (Dänemark und teilweise GB)

    -> Mehr „Freiwillige“, mehr Motivation.

  • Das Erstangreifer-TLF ist ein Dinosaurier, der aus gutem Grund aus der Norm geflogen ist, genau wie Vorrausrüstwagen. Die kleinste brauchbare Brand-Erstangriffseinheit des deutschen Feuerwehrwesens ist die Staffel und daran sollte und wird auch mit Blick auf den Atemschutzeinsatz (Sicherheitstrupp anyone?) nichts geändert werden.


    Mit MLF (7,5t, 1000L) und MTW hat man auch für sehr kleine Feuerwehren ein ausreichend schlagkräftiges Duo, das auch mit dem normalen B-Führerschein gefahren werden darf. Und wenn keine Staffel zusammenkommt und die Mindeststärke nicht erreicht wird, dann muss ich eben im Ort tätige Menschen zwangsverpflichten - die gesetzlichen Möglichkeiten dafür sind vorhanden. Natürlich vorausgesetzt, die Hilfsfrist (Wasser und AGT) wird sonst nicht erreicht - einen uniformierten Karnevalsverein mit TSA/TSF durch Steuergeld zu erhalten, nur weil es den immer schon gibt, ist kein Argument.


    Ansonsten muss die öffentliche Hand mal aufwachen, was die Beteiligung von Arbeitnehmern aus dem öffentlichen Dienst in der freiwilligen Feuerwehr betrifft. Da lässt sich noch wesentlich mehr machen und viele absurd teure hauptamtliche Schlafanstalten könnte man verhindern, wenn man eine Rathaus/Verwaltungs/Bauhofschleife etabliert. Also: FFler bevorzugt einstellen, Büros in Feuerwehrnähe ansiedeln, Prämienzahlungen etc. - da geht schon vieles, man muss es nur wollen. Wenn ich mich hier umschaue, wieviele Feuerwehrler hier tagsüber bei öffentlichen Einrichtungen arbeiten, die genau im Einzugsbereich des Feuerwehrhauses liegen, die aber nur in ihrem Wohnort ausrücken, dann kann ich nur mit der Hand an die Stirn schlagen.


    Nachtrag: britisches und dänisches Feuerwehrwesen will in Deutschland sicher keiner haben, bei Großschadenslagen und auf dem Land gehst du da baden, was Kräfte und Eintreffzeiten angeht.